Produktion für die Gesellschaft gestalten

Industriepolitische Fachtagung des DGB und der Friedrich-Ebert-Stiftung

Die deutsche Industrie steht gut da. Dank hoher Exporte und eines starken Binnenkonsums ist sie nach wie vor für einen erheblichen Anteil der Beschäftigung verantwortlich. Somit ist die deutsche Industrie inzwischen für viele Länder zum Vorbild geworden. Auch in Deutschland ist das Bewusstsein ihrer großen Bedeutung gewachsen. Gut qualifizierte und motivierte Beschäftigte, Innovationen, moderne Industrieinfrastruktur und Produktionsanlagen und die zunehmende Verflechtung mit Dienstleistungen sind für den Erfolg der deutschen Industrie entscheidend. Die Sozialpartnerschaft, das System der Mitbestimmung und das duale Ausbildungssystem gehören zu den besonderen Stärken des deutschen Modells.

Zugleich steht die deutsche Industrie vor großen Herausforderungen, die nur mit den klassischen Stärken des deutschen Industriemodells gemeistert werden können. Die sozialpartnerschaftliche Gestaltung der Digitalisierungsprozesse ist notwendig, damit gute Arbeit erhalten bleibt und verbesserte Angebote für die Kunden geschaffen werden. Der demografische Wandel kombiniert mit der aktuell verstärkten Zuwanderung erfordert neue Anstrengungen in der Aus- und Weiterbildung. Der ökologische Umbau erfordert eine Erneuerung vieler Wirtschaftszweige, ohne dass die Produktion in Länder mit niedrigeren Umweltstandards abwandert und bei der die Firmen vom Ausbau erneuerbarer Energien und von Effizienztechnologien profitieren.

Doch woher sollen die Impulse für eine industrielle Modernisierung angesichts schwacher privater Investitionen und niedrigen öffentlichen Investition stammen? Welche Impulse kann der Staat setzen, um den Industriestandort Deutschland auch in digitalen Zeiten weiterzuentwickeln? Was können die Sozialpartner tun, um die Aus- und Weiterbildung zu modernisieren, um sicher zu gehen, dass die Beschäftigten auch in Zukunft gut qualifiziert sind? Wie definieren Gewerkschaften die Industriepolitik von morgen? Sie sind herzlich eingeladen, auf der gemeinsamen industriepolitischen Fachtagung des DGB und der FES diese und weitere Fragen mit Brigitte Zypries, MdB und parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Vertreter_innen der Industriegewerkschaften und Expert_innen aus Politik, Verbänden und Wissenschaft zu diskutieren.

Programm
13.30 – Begrüssung und Einleitung

Kurt Beck, Ministerpräsident a. D., Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung
Stefan Körzell, Mitglied im geschäftsführenden DGB-Bundesvorstand
13.45 – Vortrag: Die Industriepolitik der Bundesregierung

Brigitte Zypries, MdB, Parlamentarische Staatssekretärin im BMWi
14.05 – Vortrag: Industrie 4.0: Arbeitsmarktwirkungen und Gestaltungsmöglichkeiten

Prof. Dr. Enzo Weber, IAB Nürnberg
14.25 – Diskussion

15.00 – Kaffeepause

15.15 – Vortrag: Industriepolitik für die Metall- und Elektroindustrie

Wolfgang Lemb, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall
15.30 – Vortrag: Investitionsbedarf und Industriepolitik
N.N., IG BAU
15.45 – Podiumsdiskussion: Sozialpartnerschaftliche Perspektiven der Industriepolitik
Claus-Harald Güster, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft NGG
Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der BDA
Dr. Markus Kerber, Hauptgeschäftsführer des BDI
Tomas Nieber, Abteilungsleiter Wirtschafts- und Industriepolitik der IG BCE
Frank Werneke, Stellvertretender Vorsitzender von ver.di
16.45 – Kaffeepause

17.15 – Podiumsdiskussion: Industriepolitik als Herausforderung für gutes Regierungshandeln

Klaus Ernst, MdB, DIE LINKE
Dieter Janecek, MdB, B90/Grüne
Axel Knoerig, MdB, CDU/CSU (angefragt)
Stefan Körzell, DGB Bundesvorstand
Dr. Hans-Joachim Schabedoth, MdB, SPD

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