Planungen für neue U-Bahn werden konkreter

Senat und Hochbahn präsentieren Konzeptstudie für den Ausbau des Hamburger Schienennetzes

Der Senat hat zur Anbindung von Bramfeld und Steilshoop an das bestehende U-Bahn-Netz einen weiteren Schritt getan. Bürgermeister Olaf Scholz, Senator Frank Horch und Hochbahn-Chef Günter Elste stellten heute die konkretisierten Pläne für den Ausbau des Hamburger Schienennetzes und die nächsten Planungsschritte vor. Kern der Ausbaupläne ist die neue U-Bahn-Linie 5, die von Bramfeld durch die Innenstadt zum Osdorfer Born verläuft. Zuvor hatte der Senat die Bürgerschaft unterrichtet über den Auftrag an die HOCHBAHN und die Finanzierung von Machbarkeitsuntersuchungen.

Netzausbau für die Mobilität in Hamburg

Bürgermeister Olaf Scholz: „Moderne Städte müssen komfortable, zuverlässige und umweltfreundliche Mobilität gewährleisten. Der Ausbau des schienengebundenen öffentlichen Nahverkehrs spielt dabei eine besondere Rolle. Über die bereits auf den Weg gebrachten Vorhaben zum Ausbau von U- und S-Bahn hinaus wird die künftige U-Bahnlinie 5 einen entscheidenden Beitrag zu einem attraktiven Mobilitätsangebot in Hamburg leisten. Die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs zu steigern – das gehört zu den wichtigsten Dingen, die man tun kann, um den Ansprüchen der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden.“

Geplanter Streckenverlauf

Wesentliche Abschnitte der neuen U5 sind hinsichtlich des Streckenverlaufs konkretisiert worden. In einigen Abschnitten werden noch Alternativen untersucht. Mit der neuen U-Bahn-Linie U5 in den jeweiligen Varianten können die Stadtteile Bramfeld, Steilshoop, City Nord bzw. Barmbek, Winterhude, Uhlenhorst, Grindelviertel / Universität, Hoheluft, Lokstedt, Lurup und Osdorfer Born erstmalig bzw. deutlich verbessert durch eine Schnellbahn erschlossen und leistungsfähig an die Innenstadt angebunden werden.

Im Fall einer Nordvariante westlich der Alster werden diese durch die Potenzialgebiete Stellingen / Volkspark Arenen ergänzt. Im Fall der mittleren Variante kämen Eimsbüttel, der Bereich des neuen Fernbahnhofs Altona am Diebsteich sowie Bahrenfeld Nord und Trabrennbahn dazu. Die ursprüngliche südliche Variante wurde in der Konzeptstudie verworfen, um mögliche „Kannibalisierungseffekte“ mit der S-Bahn zu vermeiden.

Senator Frank Horch: „Mit beiden Varianten können viele tausend Hamburger erstmalig einen direkten, bequem zu Fuß erreichbaren Schnellbahnanschluss erhalten. Insbesondere in den Stadtteilen Steilshoop und Osdorfer Born kann die Schnellbahn die Attraktivität der Stadtteile stärken und durch eine direkte und schnelle Anbindung an die Hamburger Innenstadt aufwerten.“

Günter Elste: „Mit dem Ausbau des U-Bahn-Netzes sichern wir in Hamburg die Mobilität für die künftigen Generationen. Die U-Bahn ist ein leistungsfähiges Verkehrssystem, das oberflächenschonend und mit überschaubaren Eingriffen während der Bauzeit zu realisieren ist. “
Neue Haltestellen für bestehende Linien

Auch die bereits bestehenden U-Bahn-Linien sollen weiter ausgebaut werden.

Die U1 soll eine zusätzliche Haltestelle erhalten: Zwischen Farmsen und Berne ist in Oldenfelde eine Haltestelle geplant, die noch in diesem Jahrzehnt realisiert werden könnte.

Neben der bereits in Bau befindlichen südlichen Erweiterung der U4 bis zur Haltestelle Elbbrücken soll im Fall einer erfolgreichen Olympiabewerbung Hamburgs zeitgerecht ein zusätzlicher Streckenabschnitt bis auf den Kleinen Grasbrook entstehen, um die geplanten städtebaulichen Nachnutzungen im Bereich des olympischen Dorfes optimal erschließen zu können. Eine Weiterführung bis in den Bereich Wilhelmsburg / Kirchdorf Süd ist zu einem späteren Zeitpunkt möglich, sofern sich durch zukünftigen Wohnungsneubau entsprechende Nachfragepotentiale ergeben.

Darüber hinaus ist eine Erweiterung der U4 in östlicher Richtung ab der Haltestelle Horner Rennbahn um zwei zusätzliche Haltestellen an der Stoltenstraße und auf der Horner Geest / Dannerallee geplant. Eine Inbetriebnahme dieser Strecke ist bis zum Jahr 2024 möglich.

Bei entsprechendem Bedarf könnte langfristig außerdem die Linie U2 im Osten um einen Streckenabschnitt nach Lohbrügge und Bergedorf erweitert werden.

Nachdem die Ausbaubedarfe des Hamburger U-Bahn-Netzes im Rahmen einer inzwischen abgeschlossenen Konzeptstudie aufgezeigt wurden, folgt nunmehr die Konkretisierung dieser Überlegungen durch vertiefende Planungsschritte. Für die U4-Verlängerungen zur Horner Geest und zum Kleinen Grasbrook hat die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation entsprechende Machbarkeitsuntersuchungen in Auftrag gegeben. Diese haben das Ziel, die verkehrliche, betriebliche, technische und wirtschaftliche Machbarkeit der Streckenabschnitte aufzuzeigen, die jeweiligen Auswirkungen auf Umwelt und Anlieger zu beurteilen sowie einen voraussichtlichen Kostenrahmen zu ermitteln. Sie sollen im Frühjahr abgeschlossen werden.

Für den ersten Bauabschnitt der U5 zur Anbindung von Bramfeld und Steilshoop an das bestehende U-Bahn-Netz wird Anfang 2015 ebenfalls eine Machbarkeitsuntersuchung beauftragt. Die weiteren Linienabschnitte der U5 folgen dann im Laufe der Jahre 2015 und 2016. Für die Haltestelle Oldenfelde konnte die Machbarkeitsuntersuchung inzwischen abgeschlossen werden. Die Planungen befinden sich bereits in der Phase der Vorentwurfs-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung.

Mit der Realisierung erster Streckenabschnitte und Haltestellen soll bis spätestens 2020 begonnen werden. Die Umsetzung des Gesamtkonzepts ist bis 2040 möglich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.