Planetarium schließt ab August wegen Umbau

Der ehemalige Wasserturm im Stadtteil Winterhude beheimatet das Planetarium, das sich jährlich stetig wachsender Beliebtheit erfreut. Es ist eines der dienstältesten Sternentheater der Welt und soll von August 2015 bis Ende 2016 wegen Umbauarbeiten geschlossen werden.

Umbauten im Planetarium

Mit insgesamt 303.189 Besuchern war das Planetarium Hamburg in 2014 bereits im 11. Jahr in Folge das mit Abstand erfolgreichste Planetarium im deutschsprachigen Raum. Nun stehen aber Umbauten an und das Planetarium Hamburg verabschiedet sich mit dem Galaprogramm „Last Nights of the Stars“ für knappe anderthalb Jahre: Nur noch bis einschließlich 2. August 2015 kann der historische Wasserturm besucht werden. Die Schließung bis Ende 2016 wird notwendig aufgrund des Ausbaus des Sockels, auf dem der Wasserturm steht. Der bisher ungenutzte Sockel soll barrierefrei ausgebaut und mit moderner Gastronomie, Verkaufsflächen, Mitarbeiterbüros und Funktionsräumen ausgestattet werden.

Faszination Kosmos

Regelmäßig finden im Planetarium für alle Hobbyastronomen Vorträge und Konzerte aus den Bereichen Klassik, Pop und Jazz statt. Zahlreiche Filmvorführungen, spezielle Schulveranstaltungen und Theaterdarbietungen runden das Programm ab. Eine Neuerung stellt das Rundum-3D-Theater dar, das erste seiner Art in Europa. Dank des 360-Grad-Kuppelformats ist der Besuch ein ganz besonderes Erlebnis. Besonderes Highlight: Donnerstags von 15 bis 16 Uhr beantworten die Astronomen des Planetariums telefonisch unter 040 428865255 Ihre Fragen zu den Themen Himmelskunde und Weltall.

Geschichte als ehemaliger Wasserturm

Die Geschichte des Planetariums ist eng verknüpft mit der des Stadtparks. Um den eng besiedelten Stadtteilen in Hamburg eine Erholungsfläche für Körper und Geist zu bieten, legte Fritz Schumacher, ehemaliger Hamburger Baudirektor, schon beim ersten Entwurf fest, dass die Fläche neben Restaurants, Trinkhallen und Cafés auch einen Wasserturm beherbergen soll. Der Turm sollte mit einer Höhe von 64,5 Metern ein nicht zu übersehendes Bauwerk am nordwestlichen Ende der Längsachse sein. Baubeginn war in 1912 unter dem Architekten Oscar Menzel. Vollendet wurde der Wasserturm vier Jahre später. Folglich fasste der Behälter mit 23 Metern Durchmesser bis zu 3.000 Kubikmeter Wasser. Bereits nach zwölf Jahren wurde der Wasserturm aufgrund zu niedrigen Wasserdrucks aus dem Netz genommen.

Umbau zum Planetarium

Im Juni 1929 stimmte die Hamburger Bürgerschaft dem Vorschlag zu, den Wasserturm in ein Planetarium zu verwandeln. Mittels einer Zwischendecke konnten zwei Etagen gewonnen werden, von denen die obere das eigentliche Planetarium wurde. Am 22. April des nächsten Jahres lud der Hamburger Senat die ersten Gäste zu einer privaten Vorführung ein. Offiziell eröffnet wurde das Planetarium eine Woche später. Den Zweiten Weltkrieg hat das Gebäude gut überstanden. Die ersten Vorträge fanden bereits ab dem 29. August 1945 statt.

Seit 1981 zählt das Gebäude zum Kulturdenkmal. Rund um das neue Jahrtausend erfolgte in Abstimmung mit den greifenden Denkmalschutzauflagen eine Modernisierung. In 2002 schloss das Planetarium also für 15 Monate seine Pforten und es kam unter anderem zum Einbau des Rundum-3D-Theaters. Seitdem feiert das Planetarium noch größere Erfolge. Die Veranstaltungen sind stets gut besucht. Doch selbst das Äußere des ehemaligen Wasserturm ist mit seinem markanten Kalksteinpodest und der sich davor befindlichen Brunnenanlage immer einen Besuch wert. Zudem befinden sich die City Nord und das Winterhuder Fährhaus in der Umgebung.

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