PISA unterstreicht Primarschul-Ansatz

Die Veröffentlichung des nationalen Teils der PISA-Studie Anfang dieser Woche bestätigt, was auch in Hamburger Untersuchungen wie LAU etc. schon herausgefunden wurde: Viele Kinder besuchen die falsche Schulform. Die Leistungen an Gymnasien und Realschulen zum Beispiel überschneiden sich vielfach, „gute“ Realschüler zeigen bessere Ergebnisse als „schlechte“ Gymnasiasten.

So heißt es im Text zum Hamburg-Teil der PISA-Studie wörtlich: „In Mathematik und in den Naturwissenschaften überlappen sich die Kompetenzverteilungen der kompetenzschwächeren Hälfte der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten mit der kompetenzstärkeren Hälfte der Schülerinnen und Schüler an Realschulen. Im Lesen ist der Lesen ist der Überlappungsbereich sogar noch etwas größér; hier erzielen knapp 10 Prozent der Realschülerinnen und Realschüler Kompetenzwerte, die den Mittelwert der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten erreichen oder übertreffen.“ Ähnlich fällt der Vergleich von Haupt- mit Realschülern aus.

Wie fast immer bei empirischer Sozialforschung kann man natürlich auch andere Stellen im PISA-Bericht hervorheben und daraus vermeintlich ein anderes Ergebnis ableiten. Dr. Walter Scheuerl, Initiator der Volksinitiative gegen die Primarschule, hebt zum Beispiel eine Stelle hervor, die zeigt, dass 15jährige an Gymnasien im Vergleich mit den anderen Schulformen am geringsten von „Laufbahnverzögerungen“ (in der Regel: Sitzenbleiben) betroffen sind. Erstaunlich ist dies aber natürlich nicht; wer in der Grundschule wiederholen muss, wird anschließend wohl kaum zum Gymnasium geschickt, und aus der BeoGym wird aussortiert, wer die geforderten Leistungen nicht bringt. Die hier untersuchten 15jährigen hatten also gerade einmal zwei Jahre lang die Chance, sitzenzubleiben, und die wurde von immerhin 13 % auch genutzt….

Wie auch immer: Lieber selbst lesen, als aus der Ferne diskutieren. Den Hamburg-Teil können Sie hier als PDF herunterladen. Und, bitte nicht erschrecken: Die Unterstreichungen stammen von — Dr. Scheuerl.

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