Pflegen + Wohnen: Tarifvertrag gekündigt

Die Geschäftsführung von Pflegen + Wohnen hat den Tarifvertrag – trotz laufender Tarifverhandlungen
– zum 30.6.2011 erneut gekündigt. Bereits im Dezember 2010 hatte ver.di der Geschäftsführung einen Notlagentarifvertrag für eine umfassende Sanierung des Unternehmens vorgelegt. Dazu gehörte auch die zeitlich befristete Absenkung der Jahressonderzahlung ab 2011. Dies hat die Geschäftsführung abgelehnt.

Dazu die Gewerkschaft ver.di:

Wie die jetzige, erneute Kündigung des Tarifvertrages zeigt, will die Geschäftsführung eine dauerhafte Absenkung des Tarifs. Am 28.3.2011 hatte die Geschäftsführung ver.di einen neuen Tarifvertragsentwurf vorgelegt, der die dauerhaften Absenkungsabsichten der Geschäftsführung deutlich macht. Der Entwurf
sieht eine Absenkung des Tarifvolumens von über 8 Prozent vor. Die Absenkungen für neu einzustellende Beschäftigte betreffen viele Punkte:

Reduzierung der Stufen in den Entgeltgruppen und Reduzierung des Gehaltsvolumens bei längerer Beschäftigungszeit

Verlängerung des Ausgleichszeitraums für die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit von einem halben auf ein Jahr

Reduzierung von Zulagen

Reduzierung der Jahressonderzahlung auf 50 %

Streichung von Zusatzurlaubstagen für Nachtarbeit.

Von Absenkungen betroffen sind nicht nur die neu einzustellenden Beschäftigten. Auch bei den Beschäftigten, die unter den bisherigen Tarifvertrag PFLEGEN & WOHNEN fallen, sollen Gehaltskürzungen
vorgenommen werden.

Die Tarifverhandlungen werden durch die Kündigung der Geschäftsführung und die Aussagen zum bisherigen Tarifvertrag belastet. Jetzt wird deutlich: Wenn die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von PFLEGEN & WOHNEN sich nicht gemeinsam mit ver.di für „Gute Arbeit in der Pflege mit Guten Tarifverträgen“ (die diesen Namen auch wirklich verdienen) einsetzen, dann besteht die Gefahr, dass das älteste Pflegeunternehmen in Hamburg nicht mehr tarifgebunden ist! Kommt es zu keiner Einigung, ist der Tarifvertrag ab 1.7.2011 nur noch für diejenigen Beschäftigten gültig, die bis dahin bei ver.di Mitglied sind.

Also tretet ein!

Wir wollen „Gute Arbeit in der Pflege“ mit einem Tarifvertrag belohnen, der gesunde Arbeitsbedingungen
ermöglicht und der durch eine angemessene Bezahlung, die Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten in der Pflege dokumentiert! Deshalb gilt: Vorteile sichern – Mitbestimmen: ver.di Mitglied werden!

Vorankündigung: ver.di Mitgliederversammlung am Mittwoch, den 27. April 2011, 17:30 Uhr, Gewerkschaftshaus

4 Gedanken zu „Pflegen + Wohnen: Tarifvertrag gekündigt“

  1. Ich finde es traurig dass man kein Vertrauen in unseren Arbeitgeber haben kann,denn permanent werden uns bessere Arbeitsbedingungen, zb. durch eine angemessene Personalbesetzung versprochen. Denn ich arbeite schließlich gerne bei Pflegen und Wohnen .Doch gerade Fachkräfte schreckt die permanete Tarifsituation ab. Sie suchen sich gleich einen anderen AG., wo es eine stabile Tarifsicherheit gibt.
    Es ist richtig das Fachkräfte gerade im Einstiegsgehalt besser vergütet werden müssen, somit bin ich mit den AG. konform.Denn nur so können wir unsere Fachkraftstellen besetzen.Doch es kann nicht sein ,dass im Gegensatz die weiteren tariflichen Leistungen gekürzt werden sollen.
    Die grundsätzliche Arbeit in der Pflege sowie die Bereitschaft der Kollegen permanent Krankenausfälle zu kompensieren und häufig über ihre Belastbarkeit zu arbeiten ist auch eine Darstellung von zufriedenen Mitarbeitern, da sie durch einen Tarifvertrag mit ,für sie gesicherten Sozialleistungen, gesichert sind.
    Ich befürchte das sich diese Situation ändern könnte, bzw. das neue Fachkräfte teilweise gar nicht erst ein Arbeitserhältnis eingehen werden, denn in der Pflege herrscht jetzt und auch in Zukunft keine Arbeitsnot

  2. Es ist ein gesellschaftlicher Auftrag die Löhne der ArbeitnehmerInnen in der Pflegebranche endlich angemessen zu bezahlen und die personelle Arbeitssituation zu optimieren- statt dessen fahren bei Pflegen und Wohnen Hamburg die Gesellschafter und die Geschäftsführung seit Jahren einen Kurs in Richtung dauerhafte Absenkung der Löhne. Mehr als die Hälfte der ArbeitnehmerInnen sind Verdi Mitglieder und wehren sich gegen den Abwärtskurs des Unternehmens, der seit der Privatisierung stattfindet. weiter so- volle Fahrt voraus.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.