GEW gratuliert Max-Brauer-Schule

photocaseSCHULE.jpegIrgendwie ist wohl auch der Name Programm: Die Max-Brauer-Schule, integrative Gesamtschule in Altona, hat einen der fünf Deutschen Schulpreise 2006 gewonnen. Dafür gibt es ein Preisgeld von 50.000 € und eine Gratulation der GEW.

photocaseSCHULE.jpeg„Das ist ein ungeheurer Motivationsschub für Alle, die sich für eine bessere und gerechtere Schule einsetzen“, freut sich der Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft / GEW Hamburg, Klaus Bullan, über die heutige Entscheidung, die Max-Brauer-Schule mit einem der fünf Deutschen Schulpreise 2006 auszuzeichnen.

„Besonders bemerkenswert ist, dass ausschließlich vier integrativ arbeitende Gesamtschulen – und eine Grundschule – gewonnen haben. Die Jury hat weder private Schulen noch Gymnasien, Haupt- oder Realschulen prämiert“, so Bullan weiter.

Schulleiterin Barbara Riekmann und die engagierten Lehrerinnen und Lehrer der Gesamtschule in Altona haben in den letzten Jahren mit viel Herzblut daran gearbeitet, ihren Traum zu verwirklichen: Eine Schule, in der jedes Kind individuell gefördert wird und in der Lernen und Unterrichten Spaß macht. Bullan: „Was die Kollegen und Kolleginnen hier auf die Beine stellen,
ist wegweisend: So ist die Schule der Zukunft.“

Die Jury des Deutschen Schulpreises hatte unter 481 Bewerbungen 18 Schulen aus dem gesamten Bundesgebiet ausgewählt. Unter den 18 für den Deutschen Schulpreis 2006 nominierten waren zwei Schulen aus Hamburg: Die Clara-Grunwald-(Grund-)Schule und die Max-Brauer-(Gesamt)Schule. Der GEW-Vorsitzende nahm als Gast an der Preisverleihung teil, die das ZDF live übertrug, und konnte so als einer der ersten Barbara Riekmann und ihren
KollegInnen vor Ort gratulieren.

Klaus Bullan: „Phantastisch ist auch, dass es gleich zwei Hamburger Schulen in die Runde der letzten 18 geschafft haben. Die Nominierung der Clara-Grunwald-Schule ist eine hochverdiente Anerkennung für die hervorragende integrative Arbeit der Schulleiterin Angelika Fiedler und der Lehrerinnen und Lehrer der staatlichen Grundschule in Allermöhe.“

Bundespräsident Horst Köhler überreichte den mit 50.000 Euro dotierten
Deutschen Schulpreis im Rahmen einer Festveranstaltung heute, am 11.
Dezember 2006, im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin an die Dortmunder
Grundschule Kleine Kielstraße. Die vier weiteren Preise sind mit 10.000 Euro
dotiert.

Gender Budgeting – Hamburg muss Anschluss finden

VIEL_GELD.jpegNicht gerade ein Begriff aus den Vokabular der Finanzmagnaten: Gender Budgeting. Gemeint ist, dass bei allen Ausgaben darauf geachtet werden soll, welche Auswirkungen sie für Frauen und Männer haben. Die EU legt es allen Regionen Europas warm ans Herz. SPD und GAL möchten es beim in dieser Woche beratenen Doppelhaushalt 2007/2008 berücksichtigt sehen.

VIEL_GELD.jpegAnlässlich der heute beginnenden Haushaltsberatungen fordern die Bürgerschaftsfraktion von SPD und GAL, mit Hilfe der Methode des Gender Budgeting einen geschlechtergerechten Haushalt aufzustellen.

In der Politik ist nichts geschlechtsneutral – das gilt auch für die Finanz- und Haushaltspolitik. Solange die Lebensweisen und gesellschaftlichen Positionen von Frauen und Männern sich noch deutlich unterscheiden, wirken Entscheidungen über Staatliche Einnahmen und Ausgaben nicht in gleicher Weise auf Frauen und Männer. Ziel eines Gender Budgeting-Prozesses ist es, einen geschlechtergerechten Haushalt aufzustellen und auch die staatliche Finanzpolitik beispielsweise durch Anreizmodelle zur Förderung der Gleichstellung zu nutzen.

Das Europäische Parlament hat seine Mitgliedsstaaten sowie die regionalen und kommunalen Regierungen bereits 2003aufgefordert, Gender Budgeting in die Praxis umzusetzen. Im Jahr 2005 gab es Initiativen in über 40 Ländern. In Deutschland ist der Bund aktiv geworden. In Kürze ist mit den Ergebnissen einer Machbarkeitsstudie hierzu zu rechnen. Im Bundesland Berlin koordiniert eine Arbeitsgruppe unter Leitung der Finanzverwaltung die Einführung von Gender Budgeting. In Hamburg gab es von 1999 bis 2004 eine Übersicht über den Umfang der frauen- und mädchenspezifischen Maßnahmen. Dem Senat erschien diese Übersicht unnötig und zu zeitaufwendig, so dass er sie nicht fortsetzte.

„Hamburg muss den nationalen und internationalen Anschluss finden“, fordert die frauenpolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion, Dr. Verena Lappe, „Sonst wird eine wichtige Möglichkeit vertan, um Geschlechtergerechtigkeit in unserer Gesellschaft näher zu kommen.“

Gesine Dräger, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bürgerschaftsfraktion, betont: „Parlament und Senat brauchen Transparenz über die unterschiedliche Wirkung der Haushaltsentscheidungen auf das Leben von Frauen und Männern. Nur so können wir die Ressourcen gerecht verteilen.“

Hamburger Kleingärtner gewinnen Silber

KLEINGARTEN.jpgWenn der Senat es auch mit den Jahrhundert-Leuchttürmen nicht hinbekommt – bei Kleingärten ist Hamburg Spitze. Gerade wurde der Verein Alsterkanal beim Bundeswettbewerb ausgezeichnet. Nicht nur wegen der schönen Gärten, sondern auch wegen des Engagements: Zahlreiche Kleingärtner mit Migrationshintergrund sind in das Vereinsleben integriert.

KLEINGARTEN.jpgWo sind Deutschlands beste Kleingärtner zu Hause? Der 21. Bundeswettbewerb „Gärten im Städtebau“ – eine Art deutsche Meisterschaft der Kleingärtner – bringt es zutage. 51 Vereine haben in diesem Jahr teilgenommen. Die Preisverleihung fand am 9. Dezember vor 1.400 Gästen in Berlin statt.

Für Hamburg stand der Kleingartenverein 410 „Alsterkanal“ im Rennen.

Der Vereinsvorsitzende Günther Barg und die Vereinsfachberaterin Elke Barg übernahmen die Silber-Medaille und Urkunde aus den Händen des parlamentarischen Staatssekretärs Ulrich Kasparick (BMVBS) und des Präsidenten des Bundesverband Deutscher Gartenfreunde Ingo Kleist.

So bewertete die Jury den Verein:

Die Kleingartenanlage liegt in unmittelba­rer Nähe zu Geschosswohnungsbau entlang des Alsterkanals. Sie wirkt als Ver­bindungsglied zwischen Alsterwanderweg und Marienweg. Die zu Fuß und mit dem Personennahverkehr gut erreichbare Anlage wirkt durch mehrere offene Zugänge sehr einladend. Die planungsrechtlich im Bebauungsplan festgeschrie­bene Kleingartenanlage liegt auf gemeindeeigenem Grund.

Die attraktiv gestalteten Eingänge fordern zum Spaziergang durch die Anlage auf. Gegliederte, offene Weg mit anspre­chend gestalteten Strukturelementen wie Heidebeet, Rosenkreuzung und Obst­allee geben der Anlage eine hohe Aufenthaltsqualität. Sie wirken als Blickfang und leiten den Besucher zu harmonisch gestalteten Einzelgärten mit hoher Anbauvielfalt.

Die pädagogisch wertvollen Informationstafeln in den verschiedenen Bereichen des Gemeinschaftsgrüns sind Ausdruck ­einer guten Fachberatung. Der Verein betreibt aktiven Vogelschutz. Durch die Anbindung an die Flusslandschaft des Alsterkanals weist das Areal eine hohe Artenvielfalt bei Vögeln und Insekten auf. Verschiedene Objekte im Gelände die­nen dem Biotop- und Naturschutz.

Der Verein wirkt mit vielfältigen Aktivitäten sowohl nach innen in die Kleingärtnergemeinschaft als auch nach außen in die Bürgerschaft. Der Verein ­fördert die Zusammenarbeit mit der lokalen Kirchengemeinde und betreut Senioren. Zahlreiche Kleingärtner mit Migrationshintergrund sind in das Vereinsleben integriert. Die Kleingartenanlage hat durch die intensiven Aktivitäten zur Vorbereitung der Teilnahme am Bundeswettbewerb enorm an Attraktivität gewonnen.

Die Hamburger Gartenfreunde sind sich einig: Dieses ist eine großartige Leistung und ein Zeichen für ausgesprochen hohes bürgerschaftliches Engagement im Ehrenamt.

Der Bundeswettbewerb „Gärten im Städtebau“ wird seit 1951 alle vier Jahre vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) zusammen mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ausgetragen. Er stellt den Beitrag des Kleingartenwesens für eine lebenswerte, soziale Stadt in den Mittelpunkt. Gewürdigt werden besondere städtebauliche, ökologische, gartenkulturelle und soziale Leistungen, mit denen Kleingärtnervereine über die Grenzen der Kleingartenanlage hinaus positive Impulse in das Wohnumfeld aussenden. Der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. (BDG) ist der Dachverband der 15.200 Kleingärtnervereine in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 4 Millionen Gartenfreunden. Der Landesbund der Gartenfreunde in Hamburg e.V. ist Dachverband der 312 Hamburger Kleingartenvereine. Er vertritt die Interessen von 120.000 Gartenfreunden.

Plopp!

Und wieder platzt eine Seifenblase des Ankündigungssenators: Der riesige „gläserne Solitär“ auf dem Domplatz, wegen seiner architektonischen Beliebigkeit von anderen eher als „Parkhaus“ bezeichnet, wird nun offenbar gekippt. Angeblich noch in dieser Woche soll ein entsprechender Beschluss verkündet werden, berichtet das Abendblatt. „Plopp!“ weiterlesen

Domplatz: Neue Funde – CDU zieht sich zurück

Auch die CDU will inzwischen keine Räume im umstrittenen Domplatz-Gebäude mehr anmieten: Zu teuer, beschloss die Fraktion. SPD und GAL hatten längst abgewinkt. Neue Funde der Archäologen deuten darauf hin, dass sich eine mögliche Bebauung ohnehin verzögern könnte: Nun wurden doch noch Reste eine gewaltigen Burganlage aus dem 9. Jahrhundert entdeckt. Ein ausführlicher Bericht in der WELT von morgen.

Bildung: Grün ist dicht bei Rot

SchulkinerAlle, die den Beust-Senat bejubeln, treibt eine Angst um: Alles könnte 2008 schon wieder vorbei sein. Deshalb vergeht keine Woche, in der nicht die Vorteile schwarz-grüner Bündnisse geschildert werden. Inzwischen mehren sich die Unvereinbarkeiten: Nach der Volksgesetzgebung auch bei der Bildungspolitik. Lesen Sie dazu das Interview mit GAL-Fraktionschefin Christa Goetsch in der taz von morgen.

Spektakulärer Fahrpreis-Protest

Hauptbahnhof_1.jpgSpektakulär am Sonntagvormittag: Robin Wood-Aktivisten protestieren am Hamburger Hauptbahnhof gegen steigende Preise für Bahntickets. Zwei der Umweltschützer kletterten in die Dachkonstruktion des Bahnhofs, entrollten ein riesiges Transparent.

Hauptbahnhof_1.jpgRobin-Wood-AktivistInnen protestieren heute am Hamburger Hauptbahnhof gegen die zum Jahreswechsel angekündigten saftigen Fahrpreiserhöhungen der Deutschen Bahn. Um auf den Protest aufmerksam zu machen, kletterten am Vormittag zwei Aktivisten in die Dachkonstruktion des Bahnhofs und entrollten ein acht Meter langes Transparent mit der Aufschrift: „Börsenbahn = Preiswahn – Privatisierung stoppen“.

Andere verteilten Flyer an die Passanten, die den Reiseplänen der Deutschen Bahn nachempfunden sind und darüber informieren, welche Nachteile die Bahnkunden bei einem Börsengang der Bahn in Kauf nehmen müssten.

Trotz Rekordgewinnen des Konzerns sollen Anfang 2007 die Fahrpreise im Nahverkehr um 3,9 Prozent und im Fernverkehr sogar um 5,6 Prozent steigen. Damit liegen die Erhöhungen klar über dem Anstieg der Mehrwertsteuer. „Offenbar sollen die Bahnkunden tief in die Tasche greifen, damit Bahnchef Mehdorn eine attraktive Bilanz für die Börse präsentieren kann“, kommentiert Jürgen Mumme, Verkehrsreferent bei der Umweltorganisation Robin Wood.

In einer repräsentativen Emnid-Umfrage im Auftrag von „Bahn für Alle“ hatten sich im November 71 Prozent der Befragten für den Verbleib der Deutschen Bahn in öffentlichem Besitz ausgesprochen. Das ist nicht verwunderlich, schließlich hätte ein Börsengang der Bahn neben erhöhten Preisen noch weitere Nachteile: Chaos durch nicht aufeinander abgestimmte Fahrpläne und Tarife verschiedener Anbieter, noch mehr Verspätungen und die Streichung von Verbindungen.

Zudem würde der Klimaschutz torpediert. Ein Gutachten im Auftrag der Bundesregierung hatte ergeben, dass ein Börsengang den Verkehrsanteil der umweltfreundlichen Bahn am gesamten Verkehrsaufkommen senken und den Ausstoß klimaschädlicher Gase steigern würde.

Dennoch soll Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee bis Ende März ein Privatisierungsgesetz erarbeiten. „Das ist gegen jede Vernunft und gegen den erklärten Willen der Bevölkerung“, kritisierte Mumme. Dieser Auftrag ist jedoch noch keine Entscheidung für den Börsengang; darüber wird der Bundestag erst im Sommer nächsten Jahres entscheiden.

Im Vergleich zu 2005 hat die Deutsche Bahn in diesem Jahr 800 Millionen Euro weniger investiert. Vor allem bei Instandhaltung und Wartung wurde gespart, so dass Netz und Züge immer maroder werden. Die Züge werden dadurch immer unpünktlicher, im Fernverkehr kommt jeder dritte Zug verspätet ans Ziel. „Die Zeche für die geschönte Bilanz zahlen die Bahnkunden schon jetzt mit Verspätungen und ab dem 1. Januar dann auch durch erhöhte Preise“, erläuterte Mumme. Beim Verkauf der Bahn müssten die Strecken eine Rendite von mindestens acht Prozent bringen, was nur durch Streckenstreichungen, Lohndumping und weiter steigende Ticketpreise zu erreichen wäre.

Am Freitag wurde bekannt, dass die Bahn beim Personen- und Schienenverkehr in den kommenden Jahren in Deutschland etwa 10.000 Arbeitsplätze abbauen will, während in die branchenfremde Logistiksparte kräftig investiert werden soll. „Statt eines Aufkaufs von Unternehmen auf der halben Welt durch den ‚Global Player’ Deutsche Bahn brauchen wir endlich eine Strategie, mit der wir den Anteil des Schienenverkehrs am heimischen Personen- und Güterverkehr massiv steigern können“, forderte Hans-Gerd Öfinger von „Bahn von unten“, einem Zusammenschluss kritischer Transnet-Gewerkschafter.

Das Bündnis „Bahn für Alle“ wird getragen von Attac, ROBIN WOOD, BUND, „Bürgerbahn statt Börsenbahn“, „Bahn von unten“, UMKEHR, den NaturFreunden Deutschlands sowie dem VCD Brandenburg und setzt sich ein für eine verbesserte Bahn in öffentlicher Hand.

Mehr zum Thema: www.robinwood.de