Nord-SPD will integrierte Schule

photocaseSCHULE.jpegNeuer Baustein in der Debatte um Hamburgs künftige Schule: Am Wochenende sprach sich die Nord-SPD für zehn Jahre an einer gemeinsamen Schule aus – so, wie es zum Beispiel in den USA seit Jahrzehnten gehandhabt wird. Die GAL vertritt das Motto „9 macht klug“ mit neun gemeinsamen Jahren, die Jusos fordern acht, zur Zeit gibt es in Hamburg nur vier gemeinsame (Grundschul-)Jahre.

photocaseSCHULE.jpegHamburg braucht eine grundlegende Modernisierung des Schulsystems, die längeres gemeinsames Lernen aller Schüler ermöglicht. Zu diesem Ergebnis ist am Wochenende eine hochkarätig besetzte Fachtagung der SPD Hamburg-Nord gekommen.

Eingeladen zum Thema „Für eine NEUE SCHULE – leistungsstark und sozial gerecht“ waren Vertreter von Schulen und Elternschaft. Als Hauptreferenten konnten die ehemalige Präsidentin der Hochschule für Wirtschaft und Politik, Dorothee Bittscheidt, der Leiter der als Reformschule renommierten Gesamtschule Winterhude, Martin Heusler sowie der bildungspolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion Wilfried Buss gewonnen werden.

Mit der Veranstaltung haben die Nord-Sozialdemokraten den Auftakt zu einer bildungspolitischen Debatte begonnen, die am 2. Dezember in den Landesparteitag der SPD mündet.

Angesichts der mittelmäßigen Leistungen und der gewaltigen sozialen Ungerechtigkeiten der deutschen Schulen wird eine NEUE SCHULE benötigt, die einzelne Kinder nicht ausgrenzt, sondern von der alle profitieren – schwache wie starke Schüler. Darüber herrschte bei den Gästen der Fachtagung großes Einvernehmen.

Die SPD-Kreisvorsitzende Inka Damerau sagte: „Wir müssen uns ernsthaft fragen, ob unser gegliedertes Schulsystem noch zeitgemäß ist. Die meisten Länder kennen so etwas gar nicht und sind doch viel erfolgreicher. Auch das Zwei-Säulen-Modell der CDU ändert nichts daran, dass es eine unsinnige und ungerechte Vergeudung von Begabungen ist, wenn schon nach der vierten Klasse die einen ins Töpfchen, die anderen ins Kröpfchen sortiert werden.“

Große Zustimmung erhielt die ehemalige HWP-Präsidentin und jetzige Verantwortliche für Bildungspolitik im SPD-Landesvorstand Dorothee Bittscheidt auf ihre Forderung nach einer NEUEN SCHULE: „Die Schulstruktur muss geeignet sein, das Bildungspotential der Hamburger Schülerinnen und Schüler voll auszuschöpfen. Frühe Entscheidungen über Bildungskarrieren – insbesondere über die Wahl der Schulform – sind zugunsten gemeinsamen Lernens aufzugeben. Nur so lassen sich ein wenig förderndes Bildungsmilieu in der Familie ausgleichen und ‚Spätzünder’ auf einen fördernden Bildungsweg bringen.“

Der schulpolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion Wilfried Buss freute sich über den Vortrag des Leiters Gesamtschule Winterhude, Martin Heusler, der über die innovativen und anspruchsvollen Unterrichtskonzepte seiner Schule berichtet hatte. Buss dazu: „Jahrelang wurden Struktur- und Qualitätsfragen immer gegeneinander diskutiert. Das wollen wir nicht mehr. Wir brauchen eine neue Pädagogik, die alle Kinder individuell und optimal fördert. Wenn sie allen ein langes gemeinsames Lernen ermöglicht, profitieren auch alle gleichermaßen voneinander. Nur so können alle Begabungsreserven ausgeschöpft werden.“

amb

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