Holsten-Brauerei: NGG ruft Beschäftigte zu drittem Warnstreik auf

Bislang keine Annährung im Streit um Job-Abbau in der Holsten-Brauerei: Es ist bereits der dritte Warnstreik im Konflikt um den Umzug der Holsten-Brauerei und dem damit zusammenhängenden Arbeitsplatzabbau. An diesem Dienstag ruft die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) die Beschäftigten der Hamburger-Traditionsbrauerei erneut dazu auf, ihre Arbeit für 24 Stunden niederzulegen. Der dänische Mutterkonzern Carlsberg plant weiter, im Zuge des Neubaus der Brauerei, derzeit gut 70 Stellen abzubauen.

Die NGG fordert von Carlsberg, Abfindungen und andere Sozialplanleistungen tariflich festzuschreiben, um die Härten des Jobverlusts und der Standortverlagerung abzufedern. Das war von der Geschäftsleitung mehrfach abgelehnt worden.

Silke Kettner, NGG-Verhandlungsführerin: „Carlsberg Deutschland geht es wirtschaftlich gut, zudem wurden mit dem Verkauf des Grundstücks in Altona hohe Einnahmen erzielt. Es ist nur recht und billig, wenn auch die Beschäftigten langfristige faire Regelungen und Sicherheit für den bevorstehenden Umzug bekommen.“

Seit Oktober 2017 hat es sechs Tarifverhandlungen gegeben, um eine Lösung für den vorliegenden Konflikt zu finden. Dies blieb allerdings ergebnislos. Zwar wurde mittlerweile zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat in einer Einigungsstelle ein Sozialplan mit Abfindungsregelungen und einer Transfergesellschaft abgeschlossen, doch bietet dieser aus Sicht der NGG keine ausreichenden Regelungen um den Interessen der Beschäftigten gerecht zu werden. Zuletzt waren vom Arbeitgeber initiierte Gespräche über die Einführung eines 7-Tage Schichtbetriebs gescheitert.

„Viele Mitarbeiter arbeiten teilweise seit Jahrzehnten für die Holsten-Brauerei. Dass sie jetzt mit einem unzureichenden Sozialplan und Standard-Abfindungen abgespeist werden sollen, macht wütend! Die Beschäftigten fühlen sich von Carlsberg allein gelassen, einen Neuanfang wird man so nicht hinbekommen“, so Kettner.

Die NGG hofft weiter auf eine Lösung am Verhandlungstisch. Kettner: „Wir brauchen jetzt schnell eine Einigung, damit der Konflikt noch vor dem Sommer beendet werden kann!“

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