Neuwahl-Chance nutzen – auch für die Kitas

Im Bruch der schwarz-grünen Koalition in Hamburg sehen auch die Beschäftigten der über 1.000 Hamburger Kindertagesstätten Chancen für ihre Arbeit, zumal es für die Betroffenen beim Bildungsträger Kita in der letzte Zeit eine Ansammlung negativer Nachrichten gab, meint die Gewerkschaft ver.di.

So blieben nicht nur die erhofften Impulse für die Beseitigung bestehender Missstände aus, es wurden ständig neue „Baustellen“ errichtet. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Betriebsräte der „Vereinigung“ möchten dabei besonders auf die Konzeption zur Hortreform hinweisen.

„Hier werden die Kitas zum Lückenfüller einer Scheinreform, die mit der ‚heißen Nadel‘ gestrickt wurde“, sagt Ulrich Wöckner, Betriebsratsvorsitzender der Vereinigung. Kritisiert wird weiterhin die Erhöhung der Elternbeiträge, die ungeklärte Zukunftsperspektive für die Vorschulkinder sowie die Ablehnung der Rücknahme der 2004 gekürzten Personalausstattung. „Trotzdem bleibt das Engagement der Kita-Beschäftigten ungebrochen, um eine gute Arbeit zu leisten“, stellt Sigrid Ebel, zuständige ver.di-Sekretärin, dazu fest.

An eine neue Regierung in Hamburg haben ver.di und die Betriebsräte der Vereinigung ganz klare Forderungen:

– Eine gemeinsame Bildungspolitik „auf gleicher Augenhöhe“ zwischen den Kitas und der Schule. Die Hortreform für Hamburgs Schulkinder braucht deutlich verbesserte Rahmenbedingungen und eine gleichberechtigte Gestaltung der Bildungsträger Kita und Schule.

– Zuständigkeit der Kitas bei der Vorschulbildung.

– Eine deutlich verbesserte Personalausstattung in den Kitas.

– Die Verpflichtung der Kita-Träger zur Tarifbindung für die gesamte Kita- Belegschaft auf Basis des Tarifvertrags der Arbeitsrechtlichen Vereinigung Hamburg (TVAVH). Dieser Tarifvertrag muss auch Bedingung bei der Refinanzierung durch die Stadt Hamburg sein.

– Hortbetreuung für Kindern ab dem 12. Lebensjahr.

– Allen Kindern muss der Zugang zur Kita gewährleistet werden, auch und gerade wenn Eltern Hartz IV-EmpfängerInnen sind.

– Kita-Beschäftigte müssen bei der Erarbeitung der Konzepte zur Hortreform beteiligt werden, denn sie sind die Fachleute.

„Gute Arbeit in einer sozialen Stadt braucht eine verantwortungsvolle Politik. Die Chance für Neuerungen und Impulse für eine verantwortungsvolle Arbeit in den Kitas ist da“, sagt Ebel.

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