Neue Vorwürfe: Ahlhaus muss Stellung beziehen

Die rheinland-pfälzischen Vorwürfe gegen Finanzsenator Frigge sind nicht abschließend geklärt, und zu der Verbindung des designierten Bürgermeisters Ahlhaus mit der Heidelberger Burschenschaft „Turnerschaft Ghibellinia“ und seinen politischen Aktivitäten als Heidelberger Kommunalpolitiker erhebt die Antifaschistische Initiative Heidelberg (AIHD) in einer Pressemitteilung neue Vorwürfe.

Der AIHD zufolge ist Ahlhaus bereits seit 1999 Mitglied der Turnerschaft, außerdem sei er mit den Verflechtungen bis in das rechtsextreme Lager hinein vertraut. Zudem habe sich Ahlhaus aktiv für die Wiedereinführung des Heidelberger „Maiansingens“ eingesetzt, bei dem im Fackelschein die erste Strophe des Deutschlandliedes gesungen wird. Als kommunalpolitischer Sprecher der Heidelberger CDU habe er die jährliche DGB-Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die von den Nazis ermordeten WiderstandskämpferInnen als „Hetzveranstaltung“, die an „Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten“ sei, diffamiert.

Die bislang einzige Reaktion des designierten Bürgermeister Ahlhaus zur Aufdeckung seiner Verbindung in das reaktionäre Milieu schlagender Vereinigungen besteht bisher in der Mitteilung, er habe die „Turnerschaft Ghibellinia“ gebeten, ihn aus der Mitgliedsliste zu streichen.

„Warum verweigert Herr Ahlhaus so hartnäckig jede klärende Stellungnahme“, fragt die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion Christiane Schneider. „Diese neuen Vorwürfe rücken Ahlhaus noch stärker in das politische Zwielicht. Er mag als Heidelberger Kommunalpolitiker geglaubt haben, rechte Verbindungen und die Bedienung entsprechender Erwartungen förderten seine politische Karriere. Aber kann man dieses miefige Gemisch von stockkonservativen und autoritären Auffassungen mit ihren fließenden Übergängen zu extrem rechtem Gedankengut, von Frauenfeindlichkeit und Elitarismus, die in dieser merkwürdigen Art von Männerbünden herrschen, einfach so loswerden, ohne Auseinandersetzung damit und nur weil es der Karrieresprung jetzt erfordert?“

Schneider weiter: „Wir bleiben dabei: Herr Ahlhaus ist der Stadt eine deutliche Distanzierung schuldig und er muss alles was diesbezüglich von Bedeutung ist offenlegen. Die Hamburgerinnen und Hamburger haben ein Recht darauf zu wissen, wer aller Voraussicht nach zukünftig regieren wird.“

Ein Gedanke zu „Neue Vorwürfe: Ahlhaus muss Stellung beziehen“

  1. Zum Thema: Christian Ahlhaus, Mitglied der Heidelberger Turnerschaft Ghibellinia

    Eine Turnerschaft – politisch und weltanschaulich neutral – ist etwas gänzlich anderes als eine – seit 1819 ja durchaus plotische, zunächst umstürzlerisch progressive, später nach der Reichseinheit konservative -Burschenschaft. Hier reden wieder Leute von etwas, wovon sie nichts verstehen, keinen Zugang haben und – dies sei ihnen freigestellt – auch nicht haben wollen. Aber dann sollen sie keinen Unfug schreiben und erst recht keine Hetze gegen verantwortliche und sich für unser Gemeinwesen aus Loyalität, Solidarität, folglich aus Verbundenheit zu unserem Land in vielfältigen Bereichen einsetzende Akademiker betreiben. Nicht alles, was nicht zur sozialistischen oder gar kommunistischen ANTIFA-Welt gehört, ist rechts, schon gar nicht als das – ich zitiere :“miefige Gemisch von stockkonservativen und autoritären Auffassungen mit ihren fließenden Übergängen zu extrem rechtem Gedankengut, von Frauenfeindlichkeit und Elitarismus“ zu verunglimpfen, als das diese Schreiberlinge wie „Blinde bei ihrer Beschreibung der Farbenpracht der Frühlings-Blumenwiese“ dies hier bemühen. An denen scheint i.Ü. völlig die Erkenntnis vorbeigegangen zu sein, dass unser Land ohne die Eliten und deren Anstrengungen für das Gemeinwohl nicht diesen Wiederaufstieg nach dem Krieg geschafft hätte und vor allem diese dumpfe revolutionäre egalitaristische und zugleich unsolidarische Gruppierung, aus der sich wohl so mancher dieser hier von Ihnen zitierten „besorgten“ Kritiker rekrutiert, kaum erfolgreich über die jahrzehnte hätte durchgefüttert werden können. Mehr Verbindungsstudenten – so muß man im Gegenteil fordern – in die Verantwortung , und es geht dem Lande wieder besser!

    In diesem Sinne!
    Und studentisches Fechten bildet den Charakter. Mehr jedenfalls als Steine schmeissen!

    CF

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