Nazis gegen Rechts

Dem fränkischen Wunsiedel ist ein Coup gegen Nazis geglückt: Bei ihrem Aufmarsch sammelten diese unfreiwillig Spenden in Höhe von 10.000 Euro für Projekte gegen Rechts. Und auch die Bundesregierung verstärkt ihr Engagement: Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) bekommt zehn Millionen Euro zusätzlich für den Kampf gegen Rechtsextremismus.

Am Samstag gingen – wie jedes Jahr – Neonazis in Wunsiedel auf die Straße. Doch die kleine Stadt in Oberfranken wehrte sich. Nicht mit Gewalt, sondern mit einer Idee: sie ließ die Neonazis gegen sich selbst und für den eigenen Ausstieg aus der rechten Szene laufen.

Links, zwo, drei, vier, zehntausend

Ohne Wissen der Beteiligten wurden an der Demonstrationsstrecke Plakate, Banner und Bodenmarkierungen angebracht, die die Route des jährlichen Gedenkmarsches der rechten Szene in einen Spendenlauf verwandelten.

Endspurt statt Endsieg

Plakate mit motivierenden Zeilen wie „Spenden, marsch!“ oder „Endspurt statt Endsieg“ animierten die knapp 2000 Rechtsextremen zum Laufen: Für jeden gelaufenen Meter gingen 10 Euro an EXIT-Deutschland – das Aussteigerprogramm für Neonazis. Das Ergebnis: 10.000 Euro und jede Menge überraschte Rechte.
40,5 Millionen Euro für Kampf gegen Extremismus

Auch die Bundesregierung verstärkt ihre Unterstützung für Initiativen und Vereine, die sich vor Ort für Vielfalt und Demokratie stark machen. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig hat in den Haushaltsberatungen durchgesetzt, dass die Mittel für das neue Bundesprogramm „Demokratie leben!“ um weitere zehn Millionen Euro auf insgesamt 40,5 Millionen Euro aufgestockt werden.

Die Herausforderungen sind gewaltig: Neben der gezielten Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus stellt zunehmender Antisemitismus sowie Salafismus unsere Demokratie vor große Herausforderungen.

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