„Mut zum Ausbau der Hortbetreuung“

Heute Abend informieren der Kita-Landeselternausschuss (LEA) und das Hamburger Bündnis Hortbetreuung ab 20 Uhr im Gymnasium Allee (Altona) über ihre Sicht auf die Hortbetreuung an den künftigen Primarschulen – angesichts geplanter massiver Standardabsenkungen sicher mehr als kritisch. Die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion, Christiane Blömeke, und der schulpolitische Sprecher Michael Gwosdz versuchen sich in Vorfeld-Rechtfertigungen.

Blömeke und Gwosdz: „Wer es ernst meint mit der Förderung benachteiligter Kinder, der darf sich der geplanten Reform der Hortbetreuung nicht verweigern. Schwarz-Grün will die Chance nutzen, Hort und Schule noch besser miteinander zu verzahnen. Wir wollen endlich auch jenen Kindern, die bisher keinen Anspruch auf einen Hortplatz hatten, eine kostenlose pädagogische Förderung von 8 bis 16 Uhr bieten. Es ist unser Ziel, mehr Kinder zu integrieren. Dies können wir nur erreichen, wenn wir den Mut haben, bestehende Strukturen zu verändern. Gut funktionierende Hortverbünde – wie etwa in Altona – sollen möglichst erhalten bleiben.“

Die beiden GAL-Abgeordneten betonen, dass bisher nur Eckpunkte der Hortreform vorgelegt wurden, auf deren Grundlage in den kommenden Monaten die konkrete Ausgestaltung des neuen Angebotes erfolgen soll. Christiane Blömeke: „Mir ist wichtig, dass wir ein qualitativ gutes Betreuungsangebot schaffen, auf das sich die Familien verlassen können. Dabei sorgen Kooperationen mit Musikschulen, Sportvereinen oder beispielsweise Abenteuerspielplätzen für eine noch vielfältigere Nachmittagsbetreuung durch qualifiziertes Personal.“

Michael Gwosdz ergänzt: „Eine breite Diskussion der Eckpunkte in der Stadt ist gut. Wir suchen den Dialog mit allen Beteiligten und freuen uns auf konstruktive Beiträge, wie wir das Ziel erreichen können.“

Hintergrund:

Der Senat will ab 2011 eine kostenlose Nachmittagsbetreuung bis 16 Uhr für alle Schülerinnen und Schüler an Primarschulen anbieten. Dabei sollen in Hamburg rund 12.000 neue Hortplätze entstehen. Die künftigen Primarschulen und die Hortträger werden die konkrete Ausgestaltung der Reform im engen Miteinander entwickeln. Für die Einrichtung neuer Räume an den Schulen sind 35 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II vorgesehen.

Anm.d.Red.: Im Gegenzug fallen die Hortkinder jedoch aus den Regelungen des Kinder- und Betreuungsgesetzes heraus: Für die 12 bis 14jährigen Kinder berufstätiger Eltern entfällt der Rechtsanspruch auf Hortbetreuung. Alle anderen Eltern müssen den Hortplatz in den Ferien, nach 16 und vor 8 Uhr selbst bezahlen. Insgesamt soll die Platzausweitung (abgesehen von Baukosten) „kostenneutral“ sein, d.h.: die gleiche Anzahl von ErzieherInnen soll künftig 12.000 Kinder zusätzlich betreuen.

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