Die Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft Carola Veit: „Ich persönlich habe auch Mord-Drohungen erhalten. Das hat auch mit der AfD zu tun.“
Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft äußert sich bei Radio Hamburg und HAMBURG ZWEI zu Drohungen gegen Politikern
Nach dem Mord-Anschlag auf den hessischen CDU-Politiker Walter Lübcke sind weitere Drohungen gegen Politiker bekannt geworden. Carola Veit, die Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, äußerte sich exklusiv bei Radio Hamburg und HAMBURG ZWEI zu diesem Thema.
Frage: Sie haben auch schon solche Drohungen erhalten?
Carola Veit: „Ich persönlich habe auch in den letzten Tagen Mord-Drohungen erhalten. (…) Das ist ekelhaft und widerlich. Ich finde es auch empörend, dass meine Kinder da bedroht werden. Ich habe mir ein relativ dickes Fell zugelegt, aber ich bringe diese Dinge natürlich auch zur Anzeige.“
Frage: Was löst das in Ihnen aus?
Carola Veit: „Was mich ärgert ist, dass die Strafverfolgung eben hier wenig erfolgreich ist. Das ist anders, als wenn man auf der Straße angegriffen würde. Dann gibt es relativ schnell Konsequenzen. Das ist im Internet eben nicht so.“
Frage: Fühlen Sie sich wegen solcher Drohungen unsicher?
Carola Veit: „Ich persönlich fühle mich nicht unsicher, aber ich würde mir schon wünschen, dass meine Kolleginnen und Kollegen dem weniger ausgesetzt wären. (…) Da wird zum Teil jede Grenze überschritten.“
Frage: Sind solche Drohungen mehr geworden?
Carola Veit: „Das ist schon in den letzten Jahren spürbarer geworden, mehr geworden. Das hat auch mit der AfD zu tun, mit den Themen, der Wortwahl, dem Ton. Das ist ein Anreiz für viele Menschen, da nochmal einen drauf zu legen.“
Das Interview mit Carola Veit wurde am 20.6.2019 um 17 Uhr bei „Punkt 5 – die HAMBURG ZWEI Nachrichten XXL“ auf UKW 95.0 gesendet sowie um 17 Uhr und um 18 Uhr in den Radio Hamburg Nachrichten auf UKW 103.6.
Veröffentlichung frei bei Quellenangabe: „Radio Hamburg / HAMBURG ZWEI“.