Metall-Tarife: Kein Angebot

In den Tarifverhandlungen für die 150.000 Beschäftigten der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie gibt es keine Annährung. Auch in der zweiten Verhandlungsrunde in Bremen haben die Arbeitgeber nach der zweistündigen Verhandlung kein Angebot vorgelegt.

Die Bezirksleiterin der IG Metall Küste, Jutta Blankau, reagierte darauf mit Kritik: „Die Arbeitgeber wollten einen schnellen Abschluss, aber jetzt verzögern sie die Verhandlungen. Ohne ein vernünftiges Angebot kommen wir nicht weiter.“

Den Vorschlag der Arbeitgeber, die Verhandlungen in den Bezirken auszusetzen und auf Bundesebene ein Spitzengespräch zu vereinbaren, lehnt die Gewerkschaft ab. „Die Arbeitgeberverbände spielen auf Zeit und verstärken damit die Unsicherheit bei den Beschäftigten und auch bei den Unternehmen“, sagte Blankau nach den Verhandlungen in Bremen. „Wer Planungssicherheit fordert, muss auch verantwortungsvoll handeln und die Tarifverhandlungen nicht mit taktischen Spielchen in die Länge ziehen.“

Vor dem Congress Centrum Bremen, wo sich die Gewerkschaft und der Arbeitgeberverband NORDMETALL zur zweiten Verhandlungsrunde getroffen hatten, protestierten rund 500 Beschäftigte. Die IG Metall Küste fordert eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 8 Prozent. „Eine kräftige Lohnerhöhung bringt die Binnennachfrage in Schwung und ist besser als jedes Konjunkturprogramm“, erklärte Blankau.

Die Bezirksleiterin bekräftigte die Bereitschaft der Gewerkschaft, noch bis zum Ende der Friedenspflicht eine Einigung zu erreichen. „Wenn die Arbeitgeber so weiter machen, lassen sich Streiks aber nicht mehr verhindern“, so Blankau. Sie kündigte an, dass die Gewerkschaft jetzt ihre Vorbereitungen für einen Arbeitskampf verstärken wird.

Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Bremen sowie im nordwestlichen Niedersachsen werden am Montag, 3. November, in Hamburg fortgesetzt. Die Friedenspflicht endet am 31. Oktober. Vom 1. November an sind Streiks in den Betrieben möglich.

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