Meiendorfer Straße schmilzt dahin

HITZESTRASSE.jpegDer heiße Sommer setzt der ohnehin desolaten Meiendorfer Straße erneut schwer zu: Die Schäden des letzten Winters waren erst im April notdürftig behoben worden, da begannen am Mittwochnachmittag Teile der Fahrbahndecke zu schmelzen. Seitdem gilt auf diesem zweispurigen Abschnitt der B 75 erst einmal Tempo 30, statt sonst Tempo 60!

Die SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung Wandsbek bekräftigte heute ihre jahrelange Forderung nach einer zügigen Sanierung der gesamten Straße.

„Der Sommer droht der Meiendorfer Straße endgültig den Todesstoß zu geben. Immer wiederkehrende Flickschusterei nützt nichts mehr. Der Verfall der Straße ist so weit fortgeschritten, dass eine Sanierung umgehend in Angriff genommen werden muss. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren“, meint Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der Wandsbeker SPD-Fraktion, der wegen der aktuellen Schäden gestern eine Kleine Anfrage an
den Bezirksamtsleiter stellte. Wiederholt hatte die Bezirksversammlung von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt einstimmig eine Sanierung und einen bedarfsgerechten Ausbau der Meiendorfer Straße gefordert.

Nach ihren Vorstellungen sollen einerseits die Fahrbahn saniert, andererseits im Rahmen eines bedarfsgerechten Ausbaus die Geh- und Radwege endlich befestigt, der ruhende Verkehr mit Rücksicht auf Fußgänger und Radfahrer neu geordnet und, wo erforderlich, Abbiegespuren geschaffen oder verlängert werden. Die Fahrbahn selbst soll zweispurig bleiben, gesunde
Bäume erhalten werden. Nach massivem öffentlichem Druck hatte die Behörde Anfang des Jahres angekündigt, mit der Planung und dem Entwurf für die Ausbaumaßnahmen beginnen zu wollen.

„Die Planung muss jetzt mit Hochdruck zu Ende gebracht, die Finanzierung gesichert werden. Die Meiendorfer Straße ist in ihrem gegenwärtigen Zustand ein Ärgernis für Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger gleichermaßen“, meint Buschhüter.

Dem pflichtet Lars Kocherscheid, Vorsitzender der Rahlstedter SPD-Ortsausschussfraktion, bei: „Viele Bürger fühlen sich auf den Geh- und Radwegen nicht mehr sicher. Auch empfinden viele Tempo 60 in dieser engen Straße, die mitten durch den Meiendorfer Ortskern verläuft, als Bedrohung.“

Wegen des schlechten baulichen Zustands der Straße wollte das Bezirksamt das vor drei Jahren eingeführte Tempo 60 schon wieder auf 50 absenken, für Lkw sogar Tempo 30 anordnen. Die Bezirksversammlung unterstützte diesen Vorstoß einstimmig. Doch die Behörde für Inneres verweigerte ihre Zustimmung. Und das, obwohl sich selbst der ADAC für die Rücknahme von Tempo 60 ausspricht, solange die Straße nicht saniert ist. „Die Behörde für Inneres stellte damals ideologische Überlegungen über die Verkehrssicherheit. Es ist Ironie
des Schicksals, dass wegen der aktuellen Schäden jetzt doch erst einmal Tempo 30 gilt – und zwar für alle“, so Kocherscheid.

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