Mantells verblüffender Uni-Plan

Eimsbüttels Bezirkschef Jürgen Mantell geht in die Offensive: Er legte einen Plan vor, mit dem rund 100.000 Quadratmeter zusätzliche Uni-Geschossfläche direkt am Rande des Campus entstehen könnten. Verblüffte Reaktion der sonst so senatstreuen GAL: „Der Bezirk hat seine Vorstellungen über Möglichkeiten dargelegt, wie sich die Universitätserweiterung verträglich im Bezirk Eimsbüttel umsetzen lässt. Wir halten dieses Konzept für eine sinnvolle Ergänzung der Debatte über die Neuausrichtung, die ergebnisoffen in die Entscheidungsfindung einbezogen werden sollte”, so der stadtentwicklungspolitische Sprecher Horst Becker.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Uni in Eimsbüttel ausgeweitet, wo immer es zufällig freie Flächen oder Immobilien gab, die mehr oder weniger passten. Im Ergebnis ist sie im ganzen Stadtteil verteilt, was nicht eben effektiv ist für Forschung und Lehre.

Dem begegnet Mantell mit einem geradezu aufsehenerregenden Befreiungsschlag: Er schlägt vor, die Randbebauung der Grindelallee von Grindelhof bis Moorweidenstraße abzureißen und durch vier große, U-förmige Uni-Blöcke zu ersetzen. 100.000 niegelnagelneue Quadratmeter auf einen Streich, dahinter ein Campus-Boulevard vom Abaton zum Audimax.

Damit nicht genug: Wenn diese Neubaufläche noch immer nicht reicht, könnte man die Uni-Sportflächen neben und hinter dem Völkerkunde-Museum umbauen. Nicht zu hoch, aber es käme doch eine erhebliche Fläche zusammen. Die umgebenden Villen bekämen dann zwar statt der großen Freiflächen moderne Bürogebäude als Nachbarn, wären aber auch vor dem Lärm, der teilweise von den Sportflächen ausgeht, geschützt.

Mantell weiß natürlich, dass man viele private Eigentümer unter einen Hut bringen müsste, um seinen Vorstoß zu realisieren, und dass der eine oder andere liebe Nachbar versuchen wird, sich dabei eine goldene Nase zu verdienen. Aber er ist sicher: Billiger als ein kompletter Neubau am Kleinen Grasbrook wird es allemal.

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