Manche essen, andere lutschen am Daumen

Wer vom Hartz-IV-Satz von 2,57 € pro Tag leben soll, kann nicht 2 oder 3 € allein für das Mittagessen ausgeben: Deshalb erhalten Kinder, die Ganztagsschulen besuchen und dort mittags essen, auf Antrag einen Zuschuss. Den gleichen Bedarf hätten aber auch Kinder, die an ihrer Halbtagsschule zum Beispiel Sprachförderunterricht am Nachmittag erhalten, wenn in der Pause zwischen dem regulären Unterricht und dem Zusatz-Deutsch ein Mittagessen angeboten wird, meinen die Abgeordneten Carola Veit und Wilfried Buss (beide SPD).

Hat die Schule eine Küche, gibt es manchmal individuell-pragmatische Lösungen: Da kochen dann Eltern oder 1-Euro-Kräfte und bieten irgendwelche Speisen zu Preisen an, die auch Kinder von Hartz-IV-Empfängern notfalls aufbringen können. Wo dies nicht gelingt, kommen Lieferdienste zum Einsatz – mit Kosten, die nicht mehr jeder bewältigt. Während die eine Hälfte der Kinder zum Essen geht, lutscht die andere Hälfte am Daumen.

Das muss nicht sein, meinen Veit und Buss, und wollen den Senat bewegen, auch Kindern mit Sprachförderbedarf den Essenszuschuss zu gewähren. Zunächst sammeln sie mit einer Kleinen Anfrage die Fakten: Wieviele Kinder sind betroffen? Können sie Hilfe bekommen, und wo? Und, wenn nein: Warum nicht?

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