LINKE begrüßt den Kita-Streik

Für Dienstag und Mittwoch haben ver.di und die GEW zum Warnstreik in den Kitas der „Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten“, des Arbeitersamariterbundes, der Ballin-Stiftung und des Hamburger Schulvereins aufgerufen. Am 27.05. beginnt eine Urabstimmung über einen längeren Streik. Zu Recht, meint die LINKE.

Es geht dabei um die Eingruppierung der ErzieherInnen und Anerkennung ihrer besonderen Belastungen, wozu die Arbeitgeber gar kein Angebot vorgelegt haben. Die Gewerkschaften fordern neben Gesundheitsförderung zwischen 2.237 € und 3.211 € brutto, weil der Tarifvertrag von 2005 für die Neueingestellten bis zu 800 € an Gehaltseinbußen mit sich brachte. Das kann sich niemand auf Dauer gefallen lassen!

Horst Bethge (Mitglied des Landesvorstandes und des bundesweiten Sprecherteams Bildungspolitik) erklärt dazu: „Die LINKE unterstützt die Forderungen der ErzieherInnen. Eine Stadt, die mal eben 6,5 Mrd. € für die »Rettung« der HSH Nordbank wegen weltweiter Zockerei und über 400 Mill. € für das Standort-Prestigeprojekt Elbphilharmonie ausgeben kann, wird ja wohl noch Geld für diese maßvolle Tariferhöhung aufbringen können. Finanzieren könnte man dies durch die Wiedereinsetzung der Vermögenssteuer, die Erhöhung von Grund- und Gewerbesteuer oder die Einstellung von mehr Steuerprüfern.“

Erfreulicherweise, so Bethge weiter, sollen sich die Kitas von „Kinderbewahranstalten“ zu Bildungsorten entwickeln: „Das bedeutet höhere Anforderungen an die Erzieher. In anderen Ländern wird mehr für die Kitas und ErzieherInnen getan, z. B. werden sie an Universitäten ausgebildet und entsprechend bezahlt.“

Volker Vödisch (Arbeitsgruppe Kinder und Jugend der LINKEN und selbst als Sozialpädagoge auf St. Pauli tätig) setzt hinzu: „Man kann die Sonntagsreden über die Bedeutung frühkindlicher Bildung nicht mehr hören, weil die Reformen allein von den PädagogInnen getragen werden sollen. Immer, wenn es konkret wird, heißt es, es sei kein Geld da. Dabei erkennt man den Charakter einer Gesellschaft daran, was sie für die Kinder und deren Betreuer tut. Zudem kurbeln höhere Löhne die Binnennachfrage an, was wir gerade jetzt in der Krise dringend benötigen. Die spezifischen gesundheitlichen Belastungen der
ErzieherInnen werden ignoriert: Wer in größer gewordenen Gruppen täglich Kinder heben und trösten muss, erlebt, wie sie ohne Frühstück und medizinisch schlecht versorgt in die Einrichtungen kommen. Da muss man viel wegstecken können. In manchen Stadtteilen leben 50 % der Kinder in Armut – und das in der reichsten Stadt Europas! Das wollen und können die
Beschäftigten nicht länger ausbaden. Darum ist Streik die richtige Antwort.“

Abschließend heißt es: Es ist gut, dass sich immer mehr im Bildungsbereich wehren: Heute die Kita-Beschäftigten, morgen der ganze Bildungsbereich im Bildungsstreik am 17.06. Darum ruft die LINKE zur Solidarität mit den Streikenden auf.

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