„Leuchtturm“ statt Stadtteilkultur

In wenigen Wochen sitzen 200 Musiker aus 50 Musikgruppen auf der Straße. Nachdem der Senat bereits drei Bunker mit Übungsräumen für Musiker verkauft hat, soll jetzt der Bunker in der Humboldtstraße (Barmbek-Süd) meistbietend zu Geld gemacht werden.

Künstler und Musiker müssen weichen – ohne Alternativangebote. Das Engagement für eine kreative Stadt ist bei ihnen keine Worthülse im Gegensatz zum derzeitigen Senat. Verzweifelt versuchten die Musiker in der Humboldtstraße, sich an der öffentlichen Ausschreibung zu beteiligen – ohne Erfolg. Anfragen der SPD-Fraktion der Bezirksversammlung Hamburg-Nord offenbarten, dass die Stadt sich um keine alternativen Räume bemühen wird.

Die Senatspolitik ist eindeutig: es sind Leuchtturmprojekte wie die Elbphilharmonie, die gefördert werden und bei denen Geld keine Rolle zu spielen scheint. Allein um 100 Mio. € stiegen jüngst die Kosten für das Vorzeigeprojekt in der Hafencity. Der Verkauf eines Bunkers dürfte knapp 1,5 Mio. € einbringen. Ein krasses Missverhältnis. Woher sollen die Musiker und Musikbegeisterten kommen, wenn man in den Stadtteilen das kulturelle Engagement verhindert? so fragen sich die Bürger.

„Wir werden uns weiter für die Belange der Kultur vor Ort einsetzen. Dazu gehören auch günstige Übungsräume für Musiker in den Stadtteilen, sagt Funda Gür, sozialpolitische Sprecherin der SPD Fraktion Hamburg-Nord. „Denn ohne Kultur gibt es auch keine Lebensqualität“.

„Wir werden dieses Thema in der nächsten Sitzung der Bezirksversammlung am 11.September auf die Tagesordnung bringen und kein Stillschweigen hinnehmen“, so die sozialpolitische Sprecherin.

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