Lehrschwimmbecken laufen leer

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion will mit einer Großen Anfrage Klarheit über die Zukunft der Hamburger Lehrschwimmbecken erhalten. Nach Informationen der SPD stehen die Lehrschwimmbecken – nach 2005 vom CDU-Senat abgeschrieben und nur durch das Engagement des Hamburger Turnerbunds von 1862 (HTB 62) weiterbetrieben – jetzt endgültig vor dem Aus.

So hat der HTB 62 den Vertrag für das Lehrschwimmbecken an der Paul-Sorge-Straße in Niendorf bereits gekündigt und die Nutzung des Bades zum 31. März 2008 beendet. Verdacht der SPD: „Der Senat will die Hamburger Lehrschwimmbecken jetzt endgültig leerlaufen lassen.“

Aus Schriftlichen Kleinen Anfragen der SPD-Bürgerschaftsfraktion ging hervor (19/165, 19/168), dass auch den Becken Steinadlerweg (Billstedt), Eberhofweg (Langenhorn), Mendelssohnstraße (Bahrenfeld) und Lohkampstraße (Eidelstedt) die Schließung drohe, da sich die Fachbehörden und der HTB bisher nicht auf eine Lösung angesichts der angefallenen Kosten verständigt haben.

In der Antwort auf die Anfrage (19/215) heißt es, dass gegenüber dem HTB 62 für die Lehrschwimmbecken in Billstedt, Langenhorn, Eidelstedt und Bahrenfeld am 7. Mai 2008 „wegen Verletzung der vertraglichen und außervertraglichen Verpflichtungen“ Kündigungen ausgesprochen wurden. „Was mit den Lehrschwimmbecken jetzt passieren soll, bleibt völlig offen. Wo und wie die Nutzer in Zukunft ihre Schwimmzeiten anbieten können, ist ein Rätsel“, sagte SPD-Schulexperte Ties Rabe am Donnerstag. Leidtragende der Entwicklung seien vor allem Hamburgs Kinder. „Bisher konnten die in Sportvereinen, mit ihren Schulklassen und Kitas oft am Wohnort und unter guten Bedingungen in den Lehrschwimmbecken das Schwimmen erlernen. Der Senat will dieses Erfolgsmodell jetzt offensichtlich beenden.“

In der umfangreichen Großen Anfrage will die SPD unter anderem wissen, ob es für die noch betriebenen Becken Schließungspläne oder -termine gibt, wie die wirtschaftlichen Daten beim Betreiben der Becken aussehen und welche Gründe zur Kündigung bei den betroffenen Lehrschwimmbecken geführt haben.

2 Gedanken zu „Lehrschwimmbecken laufen leer“

  1. Nicht korrekt ist die Information, dass „nur durch das Engagement des Hamburger Turnerbunds von 1862“ die abgeschriebenen Lehrschwimmbecken weiterbetrieben wurden. Überlassungsverträge wurden außer mit dem HTB 62 mit dem Verein Farmsener Schwimmhalle e.V., dem Verein Luhfisch e.V. und der Schwimmschule Turmweg e.V. abgeschlossen.
    Diese Vereine sind ihren vetraglichen Verpflichtungen gegenüber der Behörde bisher offensichtlich nachgekommen.
    Rainer Bönig
    Schwimmschule Turmweg e.V.
    1.Vorsitzender

  2. …immerhin hat es den HTB1862 in die
    Insolvenz getrieben.
    Amtsgericht Hamburg Az.67bIN147/08.
    Ob die Lehrschwimmhallen Auslöser sind oder
    Kompetenz der Beteiligten – kann man so nicht sagen. Fakt: Die Hallen sind weg, wenn die Stadt sich nicht bewegt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.