„Lehren aus Fall Lara Mia ziehen“

Zur aktuellen Kinderschutzdiskussion anlässlich des ersten Todestages der kleinen Lara Mia aus Wilhelmsburg, die trotz behördlich veranlasster Betreuung unter Aufsicht verhungerte, äußert sich nun auch die GAL und setzt auf bessere Qualifikation der MitarbeiterInnen.

Dazu erklärt die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion, Christiane Blömeke: „Für die schwarzgrüne Koalition bleibt der Kinderschutz eine Aufgabe von höchster Priorität. Ich sehe aber auch, dass in den vergangenen Jahren vieles auf den Weg gebracht wurde. Der Ausbau der frühen Hilfen beispielweise mit Familienhebammen, die Stärkung der Elternbildung mit den neuen Eltern-Kind-Zentren und die personelle Verstärkung und Qualifizierung der Allgemeinen Sozialen Dienste sind nur einige Maßnahmen zur Verbesserung der Situation von Kindern in Hamburg.“

Aus Sicht der grünen Abgeordneten trägt der bloße Ruf nach mehr Kontrolle genauso wenig zur Verbesserung des Kinderschutzes bei wie die kürzlich vom Bezirk Mitte veranlassten neuen Dokumentationspflichten. Diese führen aus Sicht der GAL zu einer Über-Bürokratisierung des Kinderschutzsystems und rauben wertvolle Zeit für den Aufbau von Beziehungen zu Kindern und Eltern vor Ort.

„Was wir künftig brauchen“, fordert Blömeke, „ist ein vernünftiger Ausgleich zwischen Prävention und Intervention und eine systematische Analyse der bestehenden Praxis jenseits der Aufarbeitung von Einzelfällen. Was die verantwortlichen Fachkräfte und Familien mit Sicherheit nicht brauchen, ist ein vordergründiger parteipolitischer Streit.“

Handlungsbedarf für die Zukunft sieht die GAL-Fraktion vor allem bei der kontinuierlichen Fortbildung von Fachkräften der Jugendhilfe, bei der besseren Verzahnung von Jugendhilfe und Gesundheitswesen bei der Leistungserbringung sowie bei der Evaluation der bisherigen Kinderschutzarbeit.

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