LEA zur Kita-Inspektion: Ja, aber…

Der Landeselternausschuss sieht entgegen anders lautender Berichte durchaus die Notwendigkeit einer „Kita-Inspektion“ – aber nicht so, wie die Behörde sie derzeit plant.

In der Pressemitteilung des LEA heißt es dazu:

Diese Kita-Inspektion muss unseres Erachtens aber völlig unabhängig sein.

Des Weiteren geht es uns nicht nur um die reine Kontrolle, sondern um Qualitätsverbesserungen in den Kitas. Die Kontrolle der Einhaltung von Standards ist notwendig, da es leider immer noch schwarze Schafe unter den Kitas gibt. Und die Rechte der Kinder dieser Einrichtungen sind zu schützen. Das hätte man aber auch schon vorher mit der Heimaufsicht haben können.

Eine Erleichterung hierbei ist aber die anlassunabhängige Stichprobenkontrolle. Kitas müssen auf Verlangen – auch unangekündigt – den Inspektoren Zugang und Einsicht gewähren, ohne dass es vorher Beschwerden gegeben haben muss.

Kritisch zu sehen ist aber, dass einer der Vertragspartner den Kontrolleur mimt. Hier kontrolliert der Geldgeber die Einhaltung der von ihm gesetzten Standards. Kontrollen müssen aber unabhängig von außen erfolgen und dokumentiert werden.

Sollte die Sozialbehörde feststellen, dass mit den Geldern, die die Kitas von der Stadt und den Eltern bekommen, die geforderten Standards und Richtlinien nicht eingehalten werden können, könnte sie ja auch die Standards senken, damit die Prüfberichte positiv ausfallen. Welchem Elternteil fiele schon auf, dass z.B. die notwendige pädagogische Fläche pro Kind gesenkt wurde, damit man mehr Kinder im Haus unterbringen kann, also auch mehr Geld zur Verfügung hat? Wir wollen aber keine Standardsenkung, sondern im Gegenteil eine Qualitätsverbesserung.

Dazu müssen aber auch die notwendigen Gelder bereitgestellt werden. Die Hamburger Bildungsempfehlung setzt sich nicht von alleine um.

Um die Korrektheit der Kontrollen zu gewährleisten, müssen sie von einer unabhängigen dritten Instanz durchgeführt werden. Ein Fußballspieler kann nicht gleichzeitig Schiedsrichter im gleichen Spiel sein.

Die Kita-Inspektion als Mittel zur Qualitätsverbesserung sehen wir eher skeptisch. So wie es geplant ist, erscheint es eher als Wareneingangskontrolle. Es sind unabhängige Fachleute mit sozialpädagogischer Ausbildung nötig, die wissen, wie Kitas funktionieren, um diesen sinnvolle, vor allem praktikable Möglichkeiten
aufzuweisen, ihre Arbeit qualitativ weiterzuentwickeln.

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