Kulturelle Vielfalt ist zentraler Standortfaktor

Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund stimulieren die Wirtschaft einer Metropole. Hamburg aber nutzt dieses Potenzial zu wenig aus. Das ist eines der zentralen Ergebnisse einer heute vorgestellten Studie der HypoVereinsbank (HVB) und des Hamburger Weltwirtschaftsarchivs (HWWI). Die GAL fühlt sich bestätigt.

Im Rahmen ihres Leitbildes „Kreative Stadt“ hatte die GAL-Fraktion auf dieses Defizit schon seit langem hingewiesen und Ende 2005 unter der Überschrift „Formel Vielfalt“ eine Initiative gestartet, um die Bildungs- und Teilhabechancen von MigrantInnen in Hamburg zu stärken. Viele Aspekte davon wurden im Koalitionsvertrag mit der CDU als Ziele festgeschrieben und heute von den Autoren der Studie als wichtige Schritte gelobt.

Im Vergleich der sechs größten deutschen Städte belegt Hamburg beim sogenannten Diversitätsindex den vorletzten Platz. Dieser fällt umso höher aus je mehr Beschäftigte verschiedener Nationalitäten in einer Region arbeiten. Gleichzeitig stellt die Studie fest, dass ein enger Zusammenhang zwischen der Internationalität und dem wirtschaftlichen Erfolg einer Metropole besteht.

Eva Gümbel, kulturpolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion: „Die HWWI-Studie belegt erneut die enorme innovative Kraft kultureller Vielfalt und die wichtige Rolle, die MigrantInnen für eine kreative Stadt im internationalen Wettbewerb spielen können. Doch diese lebendige Vielfalt gibt es nicht umsonst. Wir müssen Zuwanderer aktiv in unsere Gesellschaft, unser Bildungssystem und den Arbeitsmarkt integrieren. Hamburg hat hier einen großen Nachholbedarf, ist aber sowohl in der Integration als auch durch die verstärkte Förderung der Kreativwirtschaft auf einem guten Weg.“

Die schwarz-grüne Koalition hatte sich darauf geeinigt, Einbürgerungsverfahren in Hamburg zukünftig zu beschleunigen und die Mehrsprachigkeit von Zuwanderern als Gewinn und Chance zu fördern. Zur Beratung für die Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen wird eine zentrale Stelle beim Welcome Center eingerichtet. Zudem soll der Anteil von Migrantinnen und Migranten in Bildungsberufen erhöht werden.

Nebahat Güçlü, migrationspolitische Sprecherin: „Es wird jetzt Zeit für eine tatsächliche interkulturelle Öffnung Hamburgs. Noch können wir die Weichen stellen, um bundesweit und international Anschluss zu finden und Hamburg zu einer wirklich „weltoffenen“ Stadt zu machen. Dafür aber müssen die schwarz-grünen Vereinbarungen zügig realisiert werden.“

Die Studie können Sie hier herunterladen.

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