„Kombiplus“ – Modell für Schönredner

Der Senat redet sich die Arbeitsmarktpolitik schön, meint auch der Kreisvorstand der Eimsbütteler Jusos und hat die jüngsten Äußerungen von Wirtschaftssenator Gunnar Uldall, wonach das Hamburger Kombilohnmodel „Kombiplus“ ein Erfolg sei, als „Augenwischerei“ kritisiert.

Michael Paetz, Dipl. Wirtschaftsmathematiker und Mitglied des Juso-Kreisvorstands Eimsbüttel: „Der Erfolg von „Kombiplus“ ist mehr als fraglich. Zwar sind 60 Arbeitnehmer bisher vermittelt worden, wie viele davon aber auch ohne diese Maßnahme vermittelt worden wären, kann Wirtschaftssenator Uldall nicht beziffern. Es liegt nahe, dass Unternehmen lieber staatlich geförderte Arbeitsplätze schaffen als reguläre. Auch ist unklar, wie viele Unternehmen reguläre Angestellte durch subventionierte ersetzt haben. So wie der Senator die Zahlen interpretiert, kann man eher von Wunschdenken als von einer seriösen Analyse sprechen“.

Paetz verwies darauf, dass Hamburg das einzige Bundesland sei, in dem die Zahl der Arbeitslosen im vergangenen Jahr noch gestiegen sei. Auch sei die Arbeitslosenquote mit 12,1 Prozent deutlich über dem Durchschnitt der alten Bundesländer: „Gute Arbeitsmarktpolitik misst sich an den Arbeitslosenzahlen. Besonders bedrückend an der Entwicklung ist, dass ausschließlich Ausländer, Schwerbehinderte und Langzeitarbeitslose betroffen sind. Wie man die Arbeitsmarktpolitik des Hamburger Senats als Erfolg bewerten kann, ist mir daher ein Rätsel“.

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