Koloniale Gespenster in Afrika und Europa

Filmvorführung: Koloniale Gespenster in Afrika und Europa
Mittwoch, 15. Oktober 2008, 19 Uhr

Ort:
Metropolis Kino
Steindamm 52/54
20099 Hamburg

Teilnahmebeitrag:
6 Euro – erm. 5 Euro

Kolonialismus ist auch heute noch allgegenwärtig – in den Mentalitäten, den Verhaltensweisen, aber auch im Stadtbild und im Selbstverständnis der kolonisierenden und kolonisierten Nationen und Gemeinschaften. Im Zentrum dieser Tournee steht Brüssel, zugleich Symbol für den europäischen Umgang mit der kolonialen Vergangenheit und die „Regulierung“ der Zuwanderungspolitiken aus nicht-europäischen Regionen.

Nach einer multimedialen Einführung ins Thema wird der Film „Juju Factory“ in Anwesenheit des Regisseurs Balufu Bakupa-Kayinda gezeigt und diskutiert.

Einführung:
Eine kommentierte audio-visuelle Spurensuche (Eintritt frei)

Ausgehend von Filmausschnitten, Fotos und Audiomaterial führt uns „Remember Resistance“ durch unterschiedliche Stationen: Filmproduktionen kongolesischer Filmemacher zwischen Kinshasa und Brüssel, koloniale Präsenzen im heutigen Brüssel, eine aktuelle Rede des französischen Staatspräsidenten, der in Dakar seine postkolonialen Anforderungen und Prognosen für die globalisierte Zukunft formuliert – und eine mögliche Antwort darauf, die Patrice Lumumba schon mit seiner wichtigen Rede zur Unabhängigkeit 1960 gegeben hat.

Film:
Juju Factory
R: Balufu Bakupa-Kanyinda, Kongo 2007, 97 Min, OenglU
Mit: Dieudonné Kabongo, Carole Karemera, Katik Donatien Bakomba

JuJu Factory erzählt die Geschichte des Schriftstellers Kongo Congo, der in Brüssels „afrikanischem Viertel“ Matongé lebt und von seinem Verleger den Auftrag erhält, ein Buch darüber zu schreiben. Statt, wie gefordert, einen Touristenführer, entwickelt Kongo Congo anhand von Notizen über die
Menschen, denen er in Motangé tagtäglich begegnet, eine historische Narration des Viertels, zwischen dem Projekt des Kolonialismus und den Projekten der Migration.

Mit einem neuen Tonfall mischt sich JuJu Factory in die Auseinandersetzung über das koloniale Erbe ein: In semidokumentarischen Sequenzen und an Daily Soaps angelehnten Szenen erzählt der Film alltägliche Geschichten aus der kongolesischen Diaspora in Brüssel, wobei in der Zeichnung der Figuren immer wieder feine Ironien aufblitzen. Sie sind es, die unvermittelt in die Tiefen einer unheimlichen Geschichte stürzen und das koloniale Trauma an die Oberfläche spülen.

Veranstalter:
AfricAvenir International e.V. & Remember Resistance in Zusammenarbeit mit dem Filmemacher Balufu Bakupa-Kanyinda.

Kooperationen: FilmInitiativ Köln, CulturCooperation, Institut für Afrikanistik Leipzig, Afrikanistik Forum Leipzig, Bahnhof Langendreer, buko, Hamburg Postkolonial, DEPO, in Zusammenarbeit mit dem Eine Welt Netzwerk Hamburg (EWNW) e.V., gefördert aus Mitteln des BMZ

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