Klientelpolitik für Eliten

Jetzt hat die CDU die Katze aus dem Sack gelassen: Die große Harmonie von CDU und GAL war offensichtlich nur Fassade, folgert Dora Heyenn, Fraktionsvorsitzende der LINKEN, aus den Äußerungen des stellvertretenden Landesvorsitzenden der CDU.

„Wenn Marcus Weinberg Ausnahmeregelungen für die drei Hamburger Elitegymnasien fordert, dann weiß er genau, dass daraus ganz schnell viele werden. Es ist schon problematisch genug, dass zwölf Primarschulen am Standort von weiterführenden Schulen untergebracht werden sollen. Dass die CDU damit ihrer Klientel an den Gymnasien entgegenkommt, haben alle verstanden. Die Ziele der Reform von Christa Goetsch werden konterkariert, wenn eintritt, was Weinberg skizziert. Eine Entscheidung am Ende der dritten Klasse, welche Kinder auf die Züge an den weiterführenden Schulen wechseln dürfen und welche nicht, ist kein längeres gemeinsames lernen, sondern kürzeres“, erklärt Dora Heyenn.

Allen Kritikern, die bei der geplanten Einführung der Primarschule eine Vorverlegung der sozialen Auslese befürchten, liefert der CDU-Bundestagsabgeordnete hinreichend Argumente. Schlimmer noch, eine Entscheidung nach der 6. Klasse kommt dann einer Abschulung gleich. Wenn die CDU die Primarschule zur Ausnahme erheben will ist das neue Schulgesetz das Papier nicht wert, auf das es gedruckt wird.

Wie formuliert es doch die Schulbehörde: der Zusammenhang zwischen familiärer Herkunft und Schulerfolg muss entkoppelt werden. So bestimmt nicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.