Kitas: Nur Mut, Frau Senatorin

06_0614PaulMarieKL.jpgDie Beitragsfreiheit für mindestens ein Kita-Jahr rückt offenbar näher – obwohl die CDU den entsprechenden SPD-Antrag vor ein paar Monaten noch ablehnte. Der Senat fand es vor einem Jahr sogar noch richtig, für die Kinder, die mit fünf jahren die Vorschule statt der Kita besuchen, erstmals Schulgeld in Hamburg einzuführen.

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion hat Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram aufgefordert, die Finanzierung eines kostenlosen Kita-Jahres für den Doppelhaushalt 2007/08 vorzulegen. „Die Unterstützung für ein kostenfreies Kita-Jahr wächst. Selbst die CDU gibt den Widerstand auf. Nur Mut, Frau Senatorin“, sagte die jugendpolitische Sprecherin der Fraktion, Andrea Hilgers.

Als positives Signal bezeichnete Hilgers die Überlegungen der Sozialsenatorin, den Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung auf das Alter von zwei Jahren auszuweiten. „Mit der Einführung des Elterngeldes ab dem kommenden Jahr wird der Druck wachsen, mehr Krippen-Plätze zur Verfügung zu stellen“, so Hilgers. Für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sei es wichtig, eine frühzeitige Rückkehr an den Arbeitsplatz zu ermöglichen. „Bislang ist der Kinderwunsch zumeist mit einem deutlichen Karriereknick verbunden. Diese Regel zu durchbrechen, würde mehr Frauen ermutigen, ihren Kinderwunsch zu verwirklichen.“

Die Kita-Expertin unterstützt auch den Vorstoß der Sozialsenatorin zum Garantie-Ausbau der Betreuung für Kinder von nicht berufstätigen Eltern. „Es ist gut, wenn die Senatorin die bisherige Unterversorgung in diesem Bereich nicht länger leugnet. Gerade die Kinder mit einem besonderen Förderbedarf lassen sich so viel besser und früher erreichen“, sagte Hilgers.

Nach der Gebührenorgie der vergangenen Jahre bräuchten Hamburgs Familien dringend ein Zeichen dafür, dass die Hansestadt ein kinderfreundlicher Standort ist. „Die Chancen der Kinder dürfen dabei nicht allein vom Geldbeutel und der Lebenslage der Eltern abhängig sein“, forderte Hilgers. „Entscheidend bleibt jedoch, dass den Ankündigungen jetzt konkrete Taten folgen. Denn Ankündigungen gab es schon viele.“

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