Kita-Verhandlungen in Hamburg gescheitert

„Gutsherr gewährt Gesundheit – so geht es nicht!“ überschreibt die Gewerkschaft ver.di ihre Mitteilung, in der sie das Scheitern der Tarifverhandlungen bekanntgibt. Jetzt wird über eine Wiederaufnahme des Kita-Streiks beraten.

Die Verhandlungen über einen Gesundheitsschutz der Beschäftigten in Hamburgs Kitas sind heute geplatzt. Der Arbeitgeberverband AVH hat es abgelehnt, dass eine sozialpartnerschaftlich besetzte Kommission über die individuelle Gesundheitsförderung der einzelnen Beschäftigten entscheidet – statt dessen wollte der AVH, dass allein die Arbeitgeber entscheiden, ob und welche Gesundheitsmaßnahmen den Beschäftigten gewährt werden.

Daraufhin beschloss die ver.di-Verhandlungskommission einstimmig, das Scheitern der Gespräche zu erklären. Jetzt wird in der Gewerkschaft über die Wiederaufnahme der Streiks in Hamburgs Kindertagesstätten beraten.

ver.di-Landeschef Wolfgang Rose: „Die Arbeitgeber tricksen und täuschen. Wenn es ernst wird, kneifen sie: Gutsherr gewährt Gesundheit – so geht es nicht. Der gemeinsamen Belastungs- und Gefährdungsanalyse in den Kitas muss auch eine von Arbeitnehmern und Arbeitgebern gemeinsam vereinbarte Gesundheitsförderung folgen. Der Senat spricht nur in Sonntagsreden über die Bedeutung frühkindlicher Betreuung und Bildung – sein hochqualifiziertes und hoch belastetes Personal erwartet aber auch eine faire Behandlung im Alltag. Die Stimmung unter den Erzieherinnen, Beschäftigten und Eltern ist explosiv – der Senat will seine Sparpolitik auf dem Rücken der Kinder und ihrer Betreuerinnen durchsetzen. Das werden wir nicht zulassen.“

3 Gedanken zu „Kita-Verhandlungen in Hamburg gescheitert“

  1. In der Tat ist die Stimmung bei den Eltern explosiv… um die Arbeitsbedingungen der einen zu verbessern werden die Arbeitsplätze von anderen, nämlich von berufstätigen Müttern, gefährdet. Mein Verständnis für den Streik hat sich erschöpft. Es ist sicherlich eine Tatsache, dass soziale Berufe in Deutschland unterbezahlt sind, allerdings geht es Ja hauptsächlich um den Gesundheitsschutz…wenn ich Erzieher werde, muss ich mir im klaren darüber sein, dass dies mit dem Tragen von Kindern verbunden ist und dass der Lärmpegel in einer Kita sehr hoch ist. Sollte wieder gestreikt werden, wird sich das Verständnis sehr vieler Eltern sicherlich erschöpft sein!

  2. Jetzt ist Solidarität gefragt. Natürlich ist es für uns Eltern katastrophal wenn die Kita streikt. Trotzdem müssen da jetzt alle durch. Ein Streik soll sich ja nun mal bemerkbar machen und weitreichende Auswirkungen haben. Solidaritätjetzt!

  3. Solidaritätjetzt?

    die ist erschöpft in dem moment, wenn es gegen den eigenen arbeitsplatz geht. wie lange, wie oft sollen wir vor verschlossenen türen stehen. unsere arbeitgeber haben dafür kein verständnis, wenn ich mich in der probezeit befinde. ich habe dafür kein verständnis, wenn verdi aus kalkül diese streiks so kurzfristig ansetzt, das einem als eltern keine chance bleibt, alternativen zu finden. keiner von uns hat verständnis dafür, dass dieser streik, sollte er was bringen, von über 900 einrichtungen nur 25% der kitas erreicht, denn das bringt nicht den erfolg, den er braucht. verdi benimmt sich mehr wie ein gutsherr, als jeder anderer arbeitgeben in deutschland

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