Kehrtwende beim Wasserkreuz?

photocaseSCHIFF1.jpeg„Welt“ und „Abendblatt“ berichten, die Senatoren Freytag und Uldall wollten nun „drei Millionen geben“, damit die Niedernfelder Durchfahrt erhalten bleiben kann. Bedingung: Den gleichen Betrag – oder mehr – müsse die Wirtschaft aufbringen. Bis September habe sie dazu Zeit.

In den vergangenen beiden Wochen hatte sich bestätigt, was die Opposition seit vielen Monaten immer wieder öffentlich vermutet hatte:

– die Kosten für das Wasserkreuz waren nicht seriös berechnet

– die Circle Line, die Barkassen-Museums-Linie bis zur BallinStadt wäre nach Zuschüttung des Kreuzes unmöglich

– die neue schwimmende Jugendherberge auf der Veddel verlöre ihre City-Anbindung und

– die Betriebe aus dem mittleren Freihafen, die der Senat umsiedeln muss, weil er ihre Flächen für den Containerumschlag braucht, wären nicht hinter zugeschüttete Brückendurchfahrten gezogen.

Hinzu kam, dass der Senat das erforderliche Planfeststellungsverfahren für die Aufhebung bestehender Wasserwege offenbar vergessen hatte. Die maroden Brücken, die teilweise nur mit 10 km/h überfahren werden können, hätten noch mindestens zwei weitere Winter benutzt werden müssen.

Zwei unerwartete Helfer boten sich in letzter Minute an, den gescheiterten Planern zu helfen:

– Einerseits die Barkassenbetriebe, die mit einem „Brücken-Euro“, einer Art Maut pro Fahrgast, bei der Finanzierung helfen wollten. Würde man diese Euros benutzen, um damit die Zinsen eines Brückenbau-Krdeites zu zahlen, könnten sie eine Bausumme von ungefähr drei bis vier Millionen Euro bringen.

– Andererseits Affi-Chef Dr. Werner Marnette, der den Wasserweg braucht, um seine Kupferhütte mit Erz zu beliefern. Er erbot sich, auf eigene Kosten ein Gutachten erstellen zu lassen, um herauszufinden, was die Instandsetzung oder Erneuerung der Niedernfelder Brücken denn wirklich koste. Seine Vermutung: Es geht viel billiger, als von der Hamburg Port Authority behauptet.

Jetzt plötzlich scheint der Senat bereit, sich doch noch zu bewegen: WENN Marnette Recht habe und WENN „die Wirtschaft“ sich an den Kosten beteilige, dann wolle man auf die Zuschüttung verzichten. Hamburg werde dann drei Millionen „geben“, der Rest müsse von der Wirtschaft aufgebracht werden, so die Senatoren Freytag und Uldall laut „Abendblatt“.

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