Jeder zweite will vor der Rente kürzer arbeiten

Rund die Hälfte aller Beschäftigten über 55 Jahren wünscht sich, bis zur Rente die eigene Arbeitszeit schrittweise reduzieren zu können.

Bei weiblichen Beschäftigten sind es sogar mehr als 60 Prozent. Das zeigt eine Auswertung des DGB-Index Gute Arbeit. „Wir brauchen bessere gesetzliche Rahmenbedingungen für gleitende und abgesicherte Übergänge von der Arbeit in die Rente“, fordert DGB-Vorstand Annelie Buntenbach.

Vollzeitarbeit bis zur Rente für viele realitätsfern

„Bauarbeiter scheiden im Durchschnitt mit 58 aus dem Arbeitsleben aus, Beschäftigte im Gesundheitswesen oder im Maschinenbau mit 61. Da ist doch völlig klar, dass die Idee von der ‚Vollzeitarbeit bis zum gesetzlichen Rentenalter‘ für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer überhaupt nicht passt“, kommentiert DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach die Ergebnisse der Studie. „Deshalb brauchen wir bessere gesetzliche Rahmenbedingungen für gleitende und abgesicherte Übergänge von der Arbeit in die Rente. Teilzeitbeschäftigung und Teilrente ab 60 kombinieren zu können ist da ein wichtiger Baustein.“

Keine „Frühverrentung“, sonder länger gesund in Arbeit bleiben

„Es geht dabei eben nicht um Frühverrentung, sondern darum, dass die Menschen mit einer geringeren Arbeitszeit länger gesund in Arbeit bleiben können“ so Buntenbach weiter. „Wenn ältere Schichtarbeiter nur noch drei oder vier Schichten in der Woche machen müssen statt fünf, dann tragen die längeren Ruhepausen dazu bei, dass sie es auch länger schaffen als nur bis 63. Es muss schnellstens etwas passieren: Der Gesetzgeber muss für bessere Rahmenbedingungen bei den flexiblen Übergängen und für eine Anti-Stress-Verordnung sorgen und ein wirksames Präventionsgesetz erlassen. Die Arbeitgeber müssen stärker in die Pflicht genommen werden.“

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