Irmgard-Grossner-Preis für Ehrenamtliche

Der PARITÄTISCHE Hamburg hat zum dritten Mal den Irmgard-Grossner-Preis zur Förderung des ehrenamtliches Engagements im sozialen Bereich verliehen. Die mit insgesamt 6.000 Euro dotierte Auszeichnung teilen sich drei Projekte der Türkischen Gemeinde, der Hamburger Gesundheitshilfe und der Frauenselbsthilfe nach Krebs.

„Mit dem Irmgard-Grossner-Preis zeichnet der PARITÄTISCHE Personen oder Vereine aus, die in besonderer Weise das Ehrenamt fördern“, sagte Joachim Speicher, Geschäftsführer des PARITÄTISCHEN Hamburg, in seiner Laudatio, „die Preisträger haben mit Sensibilität, Ausdauer und großem Engagement Projekte verwirklicht, die es ohne freiwillige Helfer nicht gäbe.“

Im Projekt „Güven – Vertrauen“ der Türkischen Gemeinde in Hamburg und Umgebung e.V. treffen sich ehrenamtliche Mentoren aus dem deutschen Kulturkreis regelmäßig mit türkischstämmigen Kindern. Ziel ist es, das Selbstbewusstsein, die Sprachkompetenz und das Bildungsinteresse der Kinder zu fördern und Brücken zwischen den Kulturen zu bauen. Das Projekt läuft seit November 2008, zurzeit werden 20 Kinder begleitet. Eine sorgfältige
Auswahl der Mentoren, ein behutsames Kennenlernen, eine hohe Verbindlichkeit und Fortbildungen sollen den Erfolg des Projektes sichern.

Die Hamburger Gesundheitshilfe wird für ihren freiwilligen Besuchsdienst für ältere Menschen ausgezeichnet. Rund 40 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in einem 66-stündigen Kurs auf ihre Aufgabe, die psycho-soziale Betreuung von alten und kranken Menschen, vorbereitet. Neben der Beschäftigung mit Alterserkrankungen und Demenz wird ein besonderes Gewicht auf den Umgang mit psychischen Erkrankungen im Alter gelegt. Die Freiwilligen werden professionell betreut und erhalten eine regelmäßige Supervision.

Der dritte Preisträger ist die 1999 gegründete Frauenselbsthilfe nach Krebs, eine Selbsthilfeorganisation mit ausschließlich ehrenamtlichen Mitarbeitern. Unter dem Dach des Landesverbandes haben sich durch die Initiative Selbstbetroffener eine Beratungsstelle für Krebskranke und Angehörige, elf Selbsthilfegruppen in Hamburg, drei in Schleswig Holstein und eine in Bremen gebildet. Die Arbeit der Mitglieder lässt sich im Motto „auffangen,
informieren, begleiten“ zusammenfassen.

„Die Preisträger sind herausragende Beispiele für das umfangreiche Ehrenamt im PARITÄTISCHEN“, sagte Joachim Speicher, Geschäftsführer des Wohlfahrtsverbandes, „allein im PARITÄTISCHEN Hamburg mit seinen 333 Mitgliedsorganisationen leisten über 10.000 Männer und Frauen unentgeltlich freiwillige Arbeit.“ Die Bereitschaft, sich freiwillig und unentgeltlich sozial zu engagieren, sei nach wie vor groß, so Speicher weiter. Gleichzeitig
warnte er davor, den Ausbau und die Förderung der Ehrenamtlichkeit mit dem schleichenden Rückzug des Sozialstaates zu erkaufen.

Die Namensgeberin für den Förderpreis hat sich selbst ihr Leben lang engagiert – hauptberuflich und ehrenamtlich. Irmgard Grossner war jahrzehntelang in der Sozialbehörde tätig und hat ab 1962 die Altenhilfe in Hamburg aufgebaut. Nach ihrer Pensionierung im Februar 1979 war sie bis ins hohe Alter u.a. für den Bereich Altenhilfe und Pflege im PARITÄTISCHEN Hamburg ehrenamtlich tätig. Die 95-Jährige lebt heute in der K.-D. Feddersen-Stiftung, einer Mitgliedsorganisation des PARITÄTISCHEN Hamburg.

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