Integration geht nicht zum Nulltarif

GEW zur prekären Beschäftigung der Lehrkräfte bei der Ausbildungsvorbereitung für MigrantInnen (AVM-Dual)

In Hamburg besteht an den beruflichen Schulen ein ganztägiges, duales Bildungsangebot für neu zugewanderte Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren, unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus. Diese Ausbildungsvorbereitung für Migrantinnen und Migranten (AVM-Dual) ist ein zweijähriger Bildungsgang, in dem Jugendliche den ersten oder mittleren Bildungsabschluss erwerben können. AVM Dual schließt eine integrierte Sprachförderung am betrieblichen Lernort ein. Jugendliche lernen nach einer mehrmonatigen Eingangsphase drei Tage in der berufsbildenden Schule und zwei Tage im betrieblichen Praktikum. Diese Maßnahme fördert eine gelingende Integration in das gesellschaftliche wie in das Arbeitsleben.

„Wie nun bekannt wurde, wurden und werden die in AVM-Dual beschäftigten Lehrkräfte überwiegend sachgrundlos befristet für anderthalb oder zwei Jahre eingestellt mit der Konsequenz, dass diese nun mitten im Schuljahr nicht weiterbeschäftigt werden. Das ist ein untragbarer Zustand – für die Lehrkräfte, die von heute auf morgen ihren Arbeitsplatz verlieren, für die Schülerinnen und Schüler, die ihre Lehrkräfte verlieren und die ihren Bildungsgang schlimmstenfalls gar nicht zu Ende bringen können und für die Schulleitungen, die von der Behörde allein gelassen werden und nicht wissen, wie sie ihr Bildungsangebot aufrecht erhalten können. Gute Integration braucht stabile Bezugs- und Beschäftigungsverhältnisse. Daher fordern wir den Senat auf, gemäß seines Anspruches einer ‚Stadt der guten Arbeit‘ dafür zu sorgen, dass den Lehrkräften langfristige Verträge angeboten werden. An einigen beruflichen Schulen ist zudem über AVM hinaus Einstellungsbedarf. Wir fordern sicherzustellen, dass die Schülerinnen und Schüler in AVM ihre Bildungsgänge auch bis zum Ende durchlaufen können“, kommentiert Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der GEW Hamburg.

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