Inakzeptables Angebot der Arbeitgeber

In der zweiten Verhandlung für die Holz- und Kunststoff verarbeitende Industrie in Baden-Württemberg haben die Arbeitgeber erstmals ein Angebot vorgelegt: 1,5 und 1,3 Prozent, über 30 Monate. Auf dieses inakzeptable Angebot folgen nächste Woche bundesweite Warnstreiks.

Gerade mal 1,5 Prozent mehr Geld erst ab 1. April 2020 – und dann weitere 1,3 Prozent ab 1. April 2021, mit einer Laufzeit von 30 Monaten. Das bedeutet auch: In den ersten sechs Monaten seit Auslaufen der Tarifverträge am 30. September soll es gar keine Erhöhung geben. So lautete das „Angebot“ der Arbeitgeber in der zweiten Tarifverhandlung für die Holz- und Kunststoff verarbeitende Industrie in Baden-Württemberg.

„Das Angebot der Arbeitgeber ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten und für uns schlicht inakzeptabel“, kritisiert IG Metall-Verhandlungsführer Martin Sambeth. „Entgelt-Erhöhungen über 1,5, beziehungsweise 1,3 Prozent liegen unterhalb der erwarteten Inflationsrate, damit wird die Branche ihr Fachkräfteproblem sicher nicht lösen.“

Die IG Metall hingegen fordert 5,5 Prozent mehr Geld für 12 Monate, Auszubildende sollen überproportional profitieren. Zwar hat sich die Konjunktur in den vergangenen Monaten eingetrübt, in großen Teilen der Branche läuft es aber nach wie vor gut – zum Beispiel bei Caravan-Herstellern, in Teilen der Möbelindustrie und in Kunststoffbetrieben.


Ab nächste Woche bundesweite Warnstreiks

Die nächste Verhandlungsrunde für die Holz- und Kunststoffindustrie in Niedersachsen und Bremen findet am 11. November in Hannover statt.

Die IG Metall wird ihren Druck auf die Arbeitgeber nun deutlich erhöhen. Allein in Baden-Württemberg, wo die Friedenspflicht bereits am 1. Oktober ausgelaufen ist, haben sich bislang 3300 Beschäftigte an Warnstreiks beteiligt.

Wenn nächste Woche Dienstag die Friedenspflicht in allen Tarifgebieten der Holz- und Kunststoff verarbeitenden Industrie endet, ruft die IG Metall bundesweit zu Warnstreiks auf. Schwerpunkt der Warnstreiks ist der Aktionstag am 13. November.

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