IG Metall: Mitgliederzahl stabil

Selbstbewusst startet die IG Metall Küste in die nächsten vier Jahre. Aufbauend auf einer sich stabilisierenden Mitgliederzahl stehen verstärkte Aktivitäten zur Verbesserung der Arbeits- und Entgeltbedingungen der Beschäftigten in Norddeutschland im Mittelpunkt der Gewerkschaft.

Dabei wird die IG Metall Küste auch zukünftig auf eine stärkere Beteiligung der Mitglieder bei Entscheidungen setzen. „Wir gewinnen wieder Akzeptanz in den Betrieben und können die Lücke zwischen den Abgängen und Neuaufnahmen schließen“, sagte Jutta Blankau, Bezirksleiterin der IG Metall Küste, heute vor den 400 Delegierten der 36. Bezirkskonferenz ihrer Gewerkschaft in Lübeck. „Diesen Rückenwind wollen wir nutzen und bessere Arbeitsbedingungen in den Betrieben durchsetzen. Unser Ziel ist die ‚Gute Arbeit‘ für alle.“

Schwerpunkt des nächsten Jahr werden daher die Humanisierung der Arbeit, arbeitnehmerfreundliche Arbeitszeitregelungen und eine Regulierung der Leistungsbedingungen sein. Hierzu werden die Delegierten am Donnerstag über eine Entschließung zum „Kurs2012: Gute Arbeit“ entscheiden. Darin werden die Aktivitäten gebündelt und koordiniert.

„Neben einem angemessen Entgelt brauchen die Arbeitnehmer gute Arbeitsbedingungen im Betrieb. Alternsgerechtes Arbeiten, mehr Zeitsouveränität für die Beschäftigten und eine leistungsgerechte Bezahlung stehen dabei im Vordergrund“, sagte die Gewerkschafterin.

Dazu gehöre auch die Möglichkeit für einen flexiblen Renteneinstieg. Die Beschäftigten bräuchten weiter die Möglichkeit zu vertretbaren Bedingungen früher aus dem Arbeitsleben auszusteigen. Daher wird die IG Metall in den Verhandlungen mit den Metallarbeitgebern auch Druck für eine Fortsetzung der Altersteilzeit in der Metall- und Elektroindustrie machen. „Diese und nächste Woche starten betriebliche Informationsveranstaltungen und Aktionen. Wenn wir in Baden-Württemberg nicht weiterkommen, wird es auch zu weiteren Warnstreiks an der Küste kommen“, warnte Blankau die Arbeitgeber.

Am Dienstag kamen schon über 600 Werftarbeiter bei NSWE zu einer betrieblichen Kundgebung zusammen.

Die IG Metall Küste wird auch ihre Leiharbeits-Kampagne „Gleiche Arbeit – Gleiches Geld“ fortsetzen. „Wir akzeptieren keine Arbeitnehmer zweiter Klasse. Entweder werden die Leiharbeitnehmer fest eingestellt, oder sie bekommen die gleichen Bedingungen wie das Stammpersonal“, so Blankau. Sie zeigte sich zuversichtlich, bis Ende des Jahres über 25 betriebliche Regelungen in ihrem Bezirk durchsetzen zu können.

Deutlich verbessert hat sich die Mitgliedersituation der IG Metall Küste. Die Zahl der betrieblichen Mitglieder wuchs in den letzten 12 Monaten um 1,1 Prozent. Seit Anfang des Jahres traten 510 Beschäftigte (22 Prozent) mehr in die IG Metall Küste ein als im Vorjahreszeitraum. Auch bei den Jugendlichen konnten die Neuaufnahmen um 15 Prozent gesteigert werden. Zwar verliere die IG Metall noch im Saldo, dies aber im außerbetrieblichen Bereich bei Erwerbslosen und Rentnern.

„Unsere Stärke liegt im Betrieb. Deswegen ist die Stabilisierung der betrieblichen Mitgliederzahlen ein wichtiges Signal“, freute sich die Bezirksleiterin. Der Mitgliederzuwachs bestätige aus ihrer Sicht auch die beteiligungsorientierte Politik der IG Metall im Norden. „Wir nehmen die Menschen mit und holen nicht für sie, sondern gemeinsam mit ihnen was raus. Dadurch wird Gewerkschaft erfahrbar und sichtbar.“ Die IG Metall Küste hat zur Zeit ca. 180.000 Mitglieder.

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