IG Chemie: „Endlich mehr im Portemonnaie!“

Aktionen in den Betrieben brachten den Durchbruch in der Tarifrunde 2016: In der dritten Verhandlungsrunde mussten sich die Arbeitgeber bewegen. In den sehr kontroversen, aber sachlich geführten Diskussionen haben wir erreicht, dass die Entgelte um insgesamt 5,3 Prozent steigen: Im ersten Schritt um 3, im zweiten nach 13 Monten um 2,3 Prozent. Die Laufzeit im Bezirk Hamburg beginnt am 1. September. Die Gesamtlaufzeit beträgt 24 Monate.

IG BCE-Bezirksleiter Jan Koltze: „Das ist, auch im Vergleich zu anderen Branchen, ein sehr guter Abschluss, ein hervorragendes Ergebnis, das mit dieser Steigerung aktuell in dieser Tarifrunde noch von keinem anderen erreicht wurde. Die Kolleginnen und Kollegen werden es bald spüren: Endlich wieder mehr im Portemonnaie!“

Neben den Entgelten waren junge Leute, Ausbildung und Berufseinstieg ein weiteres großes Thema.

Hier haben die Tarifparteien das Vertragswerk „Zukunft durch Ausbildung und Berufseinstieg“ weiterentwickelt und ausgebaut. Die Tarifparteien wollen das erreichte hohe Ausbildungsniveau auch künftig beibehalten. Vor dem Hintergrund rückläufiger Schulabgängerzahlen und dem Trend zur akademischen Bildung sind jedoch zusätzliche Anstrengungen in der betrieblichen Ausbildung erforderlich. Unser gewerkschaftliches Ziel bleibt, dass für übernommene Ausgebildete die unbefristete Einstellung zum Normalfall wird.

Unter dem Titel „Pre-Start“ legen Gewerkschaft und Chemie-Arbeitgeber ein neues Projekt zur Integration junger Menschen in die Arbeitswelt auf. Zielgruppe sind Jugendliche mit erheblichen sprachlichen oder schulischen Defiziten. Sie sollen in mehrmonatigen Kursen für eine Teilnahme an den bereits laufenden „Start“-Programmen vorbereitet werden. Hier werden junge Menschen gefördert, denen Voraussetzungen für eine Berufsausbildung fehlen. Konkret geht es um eine einjährige berufspraktische Vorbereitung.

„Hohe Tarifbindung gewährleistet, dass die Erhöhungen ankommen!“

Der gute Abschluss ist auch ein gutes Argument für Mitarbeit und Mitgliedschaft in der IG BCE: „Mit diesem Abschluss sorgen wir wieder für eine gute und stabile Einkommensentwicklung. Die Beschäftigten haben teil am Erfolg der chemischen Industrie. Unsere hohe Tarifbindung in der Branche gewährleistet, dass die Entgelterhöhungen auch bei allen ankommen“, sagt Bezirksleiter Jan Koltze.

Geld macht doch glücklich!

Das passt zum Tarifabschluss: Je höher das Einkommen, desto größer ist das persönliche Glücksempfinden, die eigene Zufriedenheit und die Wahrscheinlichkeit einer optimistischen Lebenseinstellung. Das ist ein Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Deutschen Gesundheitsmonitors im zweiten Quartal 2016.

„Ich halte mich für eine glückliche Person“ – das sagen nur 46 Prozent der Einkommensbezieher unter 1.500 Euro (Haushalts-Nettoeinkommen), aber 72 Prozent der Einkommensbezieher über 4.000 Euro. Und „rundum wohl“ fühlt sich zwar ein Drittel der Einkommensbezieher unter 1.500 Euro, aber mehr als zwei Drittel der Einkommensbezieher über 4.000 Euro. Der aktuelle Index zeigt, dass nur jeder fünfte Geringverdiener (Einkommen bis 1.500 Euro) glücklich und zufrieden mit dem eigenen Gesundheits- und Wohlempfinden ist. Von den deutlich besser Verdienenden (Einkommen über 4.000 Euro) sind es dagegen fast 60 Prozent.

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