HVV-Card ist unbeliebt beim öffentlichen Dienst

Noch nicht einmal jeder vierte Beschäftigte im öffentlichen Dienst Hamburgs fährt mit Bus und Bahn zur Arbeit, ergab eine Kleine Anfrage der SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Karin Timmermann und Ole Thorben Buschhüter. Von den 93.857 Beschäftigen bei Behörden, Gerichten, Hochschulen, Landesbetrieben, Anstalten und Stiftungen haben nur 22.232 eine HVV-ProfiCard, das ist ein Anteil von 23,7 %.

Der Anteil von Beschäftigten mit ProfiCard ist von Behörde zu Behörde allerdings sehr unterschiedlich: Die fleißigsten Bus- und Bahn-Fahrer arbeiten bei der Bürgerschaftskanzlei: Von ihren 100 Mitarbeitern nutzen 65 % den HVV. Ähnlich gut sieht es beim Rechnungshof (140 Mitarbeiter, 61,4 %), beim Hamburgischen Datenschutzbeauftragten (18 Mitarbeiter, 61,1 %), beim Hamburgischen Versorgungsfonds (5 Mitarbeiter, 60 %) und beim Landesbetrieb Rathaus-Service (47 Mitarbeiter, 57,4 %) aus.

Schlusslichter sind das Bezirksamt Bergedorf (575 Mitarbeiter, 9,9 %), die Hochschule für bildende Künste (153 Mitarbeiter, 6,5 %), die Hochschule für Musik und Theater (300 Mitarbeiter, 6,3 %), die Deutsche Forschungsgemeinschaft Universität Hamburg (429 Mitarbeiter, 4,2 %) und die Landesfeuerwehrschule (280 Mitarbeiter, 2,9 %). Von den drei Mitarbeitern der Landwirtschaft der Jugendanstalt Hahnöfersand ist gar keiner HVV-Stammkunde, was angesichts der abgeschiedenen Lage ihres Arbeitsplatzes aber nicht verwundert.

„Die HVV-ProfiCard ist an zentralen Behördenstandorten am meisten verbreitet, also dort, wo auch das ÖPNV-Angebot am besten ist. Um mehr Beschäftigte zum Umstieg auf Bus und Bahn zu bewegen, sollte das HVV-Angebot an weniger zentral gelegenen Standorten gezielt verbessert werden“, sagen Timmermann und Buschhüter.

Anders als viele andere Arbeitsgeber zahlt die Stadt Hamburg ihren Beschäftigten übrigens keinen steuerfreien Fahrgeldzuschuss. Ausnahmen sind nur die Stadtreinigung (15,50 Euro pro Beschäftigten und Monat), die Wohnungsbaukreditanstalt (11,50 Euro) und das Universitätsklinikum Eppendorf (10,23 Euro).

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