HSH Nordbank sorgt auch in Berlin für Ärger

Vertreter des Kunsthauses Tacheles aus Berlin, dort von der HSH Nordbank mit Räumung bedroht, besuchten auf Einladung der Linksfraktion das Hamburger Rathaus, präsentierten ihre Forderungen und übergaben 70.000 Unterstützerunterschriften.

Während der Kampf gegen die Verdrängung von Kunst und Kultur aus der Innenstadt in Hamburg Hochkonjunktur hat, steht mit Hamburger Beteiligung das Kunsthaus Tacheles e.V. in Berlin vor dem Aus. Das Grundstück des Tacheles steht unter Zwangverwaltung durch die HSH Nordbank, die das Areal geräumt an einen Investor versteigern will.

Am 18.1. wandte sich der Tacheles e.V. mit einem offenen Brief an den Ersten Bürgermeister Ole von Beust mit der Aufforderung die Räumung des Tacheles zu verhindern und der Bitte um ein Gespräch, in dessen Rahmen 70.000 Unterschriften für den Erhalt übergeben werden sollten.

Weil das Treffen mit Hamburgs Ersten Bürgermeister nicht zustanden gekommen ist, ka¬men Martin Reiter (Vorstandsmitglied Tacheles e.V.), Linda Cerna (Organisatorin Tacheles e.V.) und Roman Kroke (bildender Künstler im Tacheles e.V.) auf Einladung der Linksfraktion in das Hamburger Rathaus und präsentierten im Rahmen einer Pressekonferenz ihre Forderungen und ihre Arbeit (Pressemitteilung des Tacheles e.V. findet sich hier als PDF).

Norbert Hackbusch, kulturpolitischer Sprecher und stellv. Fraktionsvorsitzender Fraktion DIE LINKE sowie Vorsitzender des Kulturausschusses, stellte den Antrag der Fraktion vor, in dem der Senat aufgefordert wird, sich als Anteils¬eigner der HSH Nordbank für den Erhalt des Tacheles einzusetzen. Der Antrag steht auf der Tagesordnung der nächsten Bürgerschaftssitzung am 10. Februar.

Hackbusch unterstrich dabei die Verantwortung Hamburgs: „Es kann nicht sein, dass der Hamburger Senat sich einerseits als kulturfreundlich feiert, teure Studien über kreative Milieus in Auftrag gibt, den Gängeviertel-Investor aus dem Vertrag rauskauft und andererseits in Berlin durch die HSH Nordbank das Tacheles räumen lässt. Hamburg darf sich als Anteilseigner der HSH Nordbank nicht am Kulturkahlschlag in Berlin beteiligen.“

In Anschluss wurden die 70.000 Unterschriften im Foyer des Rathauses dem Bürgerbüro des Ersten Bürgermeisters über¬geben.

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