HSH Nordbank: Insolvenz von Flowers HSH-Trusts

Gestern wurde bekannt, dass der Finanzinvestor JC Flowers für Trusts, die zuvor für die Beteiligung an der HSH Nordbank gegründet worden waren, Insolvenz angemeldet hat. Dabei handelt es sich um die Kapitalbeteiligung an der HSH Nordbank, die zuvor von der WestLB gehalten wurde. 2006 wurde hiermit für 1,25 Milliarden Euro ein Beteiligungspaket von 26 % des Stammkapitals an der HSH-Nordbank erworben.

Dieses Aktienpaket dürfte heute weit unter 300 Mio. Euro wert sein, falls sich dafür überhaupt ein Käufer findet. Bei der Hypo Real Estate (HRE) hat die Investorengruppe JC Flowers ähnlich hohe Verluste hinnehmen müssen.

Die Konsequenzen für die Anteilseigner Hamburg und Schleswig-Holstein sind überhaupt noch nicht absehbar. Zu befürchten ist ein taktisches Manöver von Flowers, um die Anteile veräußern zu können. Laut den Ursprungsverträgen kann Flowers im Falle des Ausbleibens des Börsenganges, der mittlerweile „Geschichte“ ist, seine Anteile frühestens ab dem 1.1.2011 veräußern. Die Länder haben sich für das Aktienpaket Vorkaufsrecht eingeräumt. Somit wird weitere Liquidität durch die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein bereitgestellt werden müssen, um den latenten Schaden begrenzen zu können.

Erschwerend kommt noch hinzu, dass die HSH Nordbank über Unterbeteiligungen selbst in die Trusts investiert und darüber hinaus Kreditlinien gewährt hat.

Dazu erklärt Dr. Joachim Bischoff, finanzpolitischer Sprecher der LINKE: „Mit dem Konkurs der Fonds von Flowers ist die Operation eine gemeinwohlorientierte Landesbank in eine börsennotierte Kapitalmarktbank umzuwandeln vollständig gescheitert. Der Restrukturierungsprozess der HSH Nordbank wird dadurch weiter belastet. Die Bank wird 2009 für das zurückliegende Geschäftsjahr wiederum einen hohen Verlust in der Größenordnung von über einer Milliarde Euro verkünden. Bereits nach wenigen Tagen im neuen Jahr sind weitere Verluste verkraften.“

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