Höheres Tempo – mehr Unfälle

Nach der Heraufsetzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 auf 60 Stundenkilometer ist es im Bereich einiger der betroffenen Hamburger Hauptstraßen zu einer deutlichen Zunahme an Verkehrsunfällen gekommen. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine kleine Anfrage der SPD-Verkehrsexpertin Karin Timmermann hervor.

„Wir haben mit Hinweis auf ein erhöhtes Unfallrisiko vor der Heraufsetzung des Tempos gewarnt. Wir haben jetzt auf den Straßen ein höheres Tempo und mehr Unfälle – die Innenbehörde sollte einen Zusammenhang zwischen beidem nicht länger leugnen“, sagte Timmermann. Insbesondere die Zunahme bei den Unfallverletzten deute darauf hin, dass ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen der Heraufsetzung der Höchstgeschwindigkeit und dem Anstieg der Unfallzahlen besteht. Gleiches gelte für die festgestellten Unfallursachen.

Hintergrund: Der Senat hatte in den vergangenen Jahren in sechs Bereichen die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 50 auf 60 Stundenkilometer erhöht. In vier Bereichen stiegen die Unfallzahlen den Angaben des Senats zufolge an. Im Verlauf Buxtehuder-, Stader- und Cuxhavener Straße erhöhte sich die Zahl der registrierten Verkehrsunfälle von 600 auf 700, im Bereich Ein Plus von 20 Prozent (von 24 auf 34 im Zeitraum von 2002 bis 2007) verzeichnete die Polizei für die Alte Landstraße.

Die häufigste Unfallursache ist nach den Angaben des Senats die Kombination aus zu geringem Abstand und zu hoher Geschwindigkeit. „Diese zusammenwirkenden Faktoren bezeichnet die Innenbehörde selbst als Hauptunfallursachen. Sie sollte aus dieser Einsicht jetzt auch die Konsequenzen ziehen. Der Senat hat es schwarz auf weiß: Die Entscheidungen der Vergangenheit waren falsch waren“, sagte Timmermann. Sie forderte den Senat auf, die Tempoerhöhungen zurückzunehmen. Insbesondere eine klare Aussage des grünen Koalitionspartners der CDU sei jetzt gefragt.

In zwei Straßenzügen gab es den Senatsangaben zufolge vor allem mehr Schwerverletzte: Auf der B 75 im Bereich Stein-Hardenberg- bis Meiendorfer Straße stieg die Zahl der Unfälle mit Schwerverletzten von bisher zwei auf jetzt durchschnittlich fünf pro Jahr an. Im Poppenbüttler Weg gab es den Angaben des Senats zufolge jahrelang keinen einzigen Unfall – aber im ersten Jahr mit erhöhtem Tempo gleich fünf Unfälle mit Schwerverletzten.

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