Hermann Rauhe Stiftung gewinnt Ersten Preis

Die Hermann Rauhe Stiftung ist auf dem heutigen Senatsempfang mit dem Hamburgischen Stifterpreis 2012 ausgezeichnet worden. Der zweite Preis ging an die National Contest for Life Stiftung, als dritte Preisträgerin wurde die Stiftung Mittagskinder geehrt.

Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) sagte anlässlich der Preisverleihung im Rathaus: „Eine funktionierende Gesellschaft braucht auch einen Geist des Miteinanders und Füreinanderdaseins. Es braucht praktisches Tun, Idealismus, Zeit und Geld. Die Hamburger Stiftungen bereichern auf unbezahlbare Weise das kulturelle, das soziale, das wissenschaftliche, das wirtschaftliche und das sportliche Leben unserer Stadt. Wir können dankbar und stolz darauf sein, dass sie und viele andere Stiftungen ihre Heimat in Hamburg haben.“

Mit dem insgesamt mit 15.000 € dotierten Stifterpreis werden in Hamburg ansässige Stiftungen ausgezeichnet, die sich auf kulturellem, sozialem oder anderem Gebiet beispielhaft um die Belange des Gemeinwohls verdient gemacht haben. Vor allem sollen junge Stiftungen prämiert werden, die bereits einige Jahre sicht- und greifbare Erfolge vorweisen können.

Justizsenatorin Jana Schiedek (SPD) würdigte die Arbeit aller 59 Stiftungen, die sich in diesem Jahr um den Stifterpreis beworben haben: „Mir hat das Auswahlverfahren einmal mehr gezeigt, wie viele engagierte Stiftungen es in Hamburg gibt. Stifterinnen und Stiftern übernehmen Verantwortung für das Gemeinwohl, schieben gesellschaftliche Entwicklungen an, unterstützen hilfsbedürftige Menschen oder fördern ambitionierte Projekte. Sie alle helfen dabei, Hamburg lebenswerter zu machen. Im Bereich der Kultur zeigt dies unser Erster Preisträger in beispielhafter Weise. Mit der von der Hermann Rauhe Stiftung initiierten „freiKartE“ könnten Studentinnen und Studenten drei Monate lang viele Einrichtungen der Hamburger Kulturwelt kostenlos besuchen. Dreiviertel von ihnen sagen, dass sie wiederkommen werden – ein toller Erfolg!“

Der Hamburgische Stifterpreis wird seit dem Jahr 2006 von der Behörde für Justiz und Gleichstellung und der Gesellschaft Harmonie von 1789 e.V. verliehen. Bisherige erste Preisträger waren die Bergedorf-Bille-Stiftung (2006), die Philip A. Breuel Stiftung (2008) und die Stahlberg Stiftung (2010).

„Der Staat wird in der Zukunft weniger Aufgaben wahrnehmen können. Es wird insbesondere auf Stiftungen und aktive Bürgerbewegungen ankommen, unsere Stadt weiterhin erfolgreich zu gestalten. Vor diesem Hintergrund wünsche ich uns für die Zukunft möglichst viele Bewerber für den Stifterpreis, denn diese Stiftungen unserer Stadt sind wichtiger Bestandteil einer aktiven Zivilgesellschaft.“ sagte Dr. Jörg Verstl, Vorstand der Gesellschaft Harmonie von 1789 e.V.

Hamburg ist Stiftungshauptstadt. In keiner anderen Stadt Deutschlands gibt es annähernd so viele Stiftungen wie in der Freien und Hansestadt. Die älteste Stiftung, das Hospital zum Heiligen Geist, wurde im Jahr 1227 errichtet. Aktuell sind in Hamburg 1.251 Stiftungen mit einem Gesamtvermögen von über 7 Milliarden Euro ansässig. Die Behörde für Justiz und Gleichstellung übt die Stiftungsaufsicht aus und führt das Anerkennungsverfahren für neue Stiftungen durch.

Erster Preisträger: Hermann Rauhe Stiftung
Das größte Projekt der Hermann Rauhe Stiftung ist die gemeinsam mit der ZEIT-Stiftung und den Hochschulen angebotene „freiKartE“. Erstsemesterstudenten erhalten eine Freikarte, die es ihnen ermöglicht, drei Monate lang 14 Hamburger Museen und zehn Theater kostenlos zu besuchen. Im Wintersemester 2010/2011 nutzten die Studenten die freiKartE für ca. 9.000 Besuche in Museen und Theatern. Rund dreiviertel der Studenten gaben an, die Einrichtungen auch ohne die freiKartE wieder besuchen zu wollen.

Zweiter Preisträger: National Contest for Life
Die National Contest for Life Stiftung unterstützt die Erforschung der Stoffwechselkrankheit Neuronale Ceroid Lipofuszinose in ihrer juvenilen Form. Die Krankheit führt bei Kindern ab sechs Jahren wegen des Absterbens von Nervenzellen im Gehirn von der Erblindung über geistige Ausfälle zum Tod. Die Forschung in diesem Bereich findet durch Pharmafirmen nicht statt, weil diese angesichts der geringen Anzahl von Betroffenen keinen finanziellen Anreiz zum Mitteleinsatz haben.

Dritter Preisträger: Stiftung Mittagskinder
Die Stiftung Mittagskinder betreibt zwei Kindertreffs in den Stadtteilen Kirchdorf-Süd und Neuwiedenthal. Dort werden ca. 200 Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren aus sozial schwachen Familien (ca. 80 % der Kinder kommen aus Zuwandererfamilien) sozialpädagogisch betreut und unentgeltlich mit gesunden Mahlzeiten (Mittagessen und Abendessen) versorgt. Die Kinder können Spielangebote nutzen sowie an der Hausaufgabenhilfe und Sprachförderung teilnehmen.

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