Hebammen fordern angemessene Bezahlung

Mit großer Sorge betrachten die in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) organisierten Hebammen das drohende Aus für die freiberufliche Geburtshilfe. Das verdiente Geld reicht kaum noch für die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung aus.

Durch die massive Erhöhung der Haftpflichtprämie der freiberuflichen Hebammen sind diese in ihrer Existenz bedroht und können nur durch Zusatzangebote, die von den Familien privat finanziert werden müssen, beruflich überleben. Aus diesem Grund sind Ärzte schon vor 15 Jahren aus der Hausgeburtshilfe ausgestiegen.

Die Hebammengebührensätze der gesetzlichen Krankenversicherung reichen nicht aus, um Hebammen angemessen zu bezahlen. Verhandlungen mit den Kassen um Erhöhungen sind gescheitert. Eine freiberufliche Hebamme arbeitet heute für einen Stundenlohn von ca. 7,50€.

In der Folge droht die Unterversorgung ganzer Stadtteile: Da, wo freiberufliche Hebammen ihre Leistungen nicht mehr anbieten können, weil sie davon nicht leben und die Menschen sich Zusatzangebote nicht leisten können, bleiben Frauen unversorgt.

Schon jetzt sind die Kreißsäle überfüllt, Stellen unbesetzt, arbeiten angestellte Hebammen am Limit. Diese Situation wird sich verschärfen. Die individuelle Begleitung der Frauen und Kinder während der normalen Geburt ist unter diesen Bedingungen weiter gefährdet.

In den Krankenhäusern entwickelt sich die familienorientierte Geburtshilfe zu der „programmierten Geburt“ der 70-iger Jahre zurück. Die Geburtshilfe orientiert sich dabei stärker an den wirtschaftlichen Bedürfnissen der Krankenhäuser (was rechnet sich?) als an den Bedürfnissen der Frauen und Kinder.

Die ver.di-Hebammen fordern daher:

· eine deutliche Erhöhung der Gebührenordnung für Hebammenhilfe

· faire und angemessene Bezahlung der angestellten und freiberuflichen Hebammen

· mehr Personal in den Kreißsälen zur individuellen und sicheren Begleitung der Frauen während der Geburt.

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