Hart an der Grenze zum Größenwahn

Der SPD-Obmann im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) HSH Nordbank, Thomas Völsch, hat dem HSH-Aufsichtsratschef Hilmar Kopper eine „verzerrte Wahrnehmung problematischer Ereignisse rund um die HSH Nordbank“ vorgeworfen. „Herr Kopper baut sich sein eigenes Weltbild“, sagte Völsch. Er bezog sich auf Äußerungen, die Kopper in einem Interview mit dem „Spiegel“ gemacht hatte.

Ursache für die massive öffentliche Kritik an der HSH Nordbank sei nicht die Prevent AG gewesen. „Ursache war das wenig vertrauensbildende Verhalten der Bank selbst. Kopper verwechselt Ursache und Wirkung“, sagte Völsch. „Hier ruft jemand ,Haltet den Dieb!´, um von eigenen Fehlern und Versäumnissen des eigenen Hauses abzulenken.“

Völsch verwies darauf, dass drei Staatsanwaltschaften gegen die Bank und einzelne Vorstandsmitglieder ermitteln. Eine Verurteilung wegen des Vorwurfs der Untreue sei nicht ausgeschlossen. „Wer in dieser Situation – wie Kopper es tut – mit dem Finger auf andere zeigt, macht es sich zu leicht.“ Kopper selbst habe jüngst den Willen der Anteilseigner ignoriert, HSH-Chef Dirk Jens Nonnenmacher schnell und ohne Abfindung zu entlassen. Die Formulierung „einvernehmliche Trennung“ habe schlimmes ahnen lassen, was die Abfindung für Nonnenmacher betrifft. „Unsere Befürchtung scheint sich zu bewahrheiten“, sagte Völsch mit Hinweis auf Berichte, nach denen die Abfindungssumme für Nonnenmacher oberhalb von vier Millionen Euro liegt.

Auch vor diesem Hintergrund kämen auf den neuen Vorstandsvorsitzenden der HSH Nordbank, Paul Lerbinger, riesige Herausforderungen zu. Völsch sagte, es gelte den Sanierungskurs der Bank fortzusetzen und gleichzeitig einen Sanierungskurs einzuleiten, was den Ruf und das Erscheinungsbild der Bank betrifft. „Die Bank leidet bis heute nicht nur unter den Folgen riskanter Geschäfte. Sie leidet auch unter der öffentlichen Selbstdarstellung ihrer Führungsfiguren, die die Grenze zwischen verzerrter Wahrnehmung und Größenwahn regelmäßig überschreiten.“

Ein Gedanke zu „Hart an der Grenze zum Größenwahn“

  1. Was erwarten denn die Leute? Wir leben in einer Wirtschaftswelt in der nicht die Produzenten und Erfinder neuer Produkte an der Spitze stehen, sondern die Creme de la Creme sind die Verwalter des Geldes… Tja mit dem Zinseszins kann man nur gewinnen. Das müssten einfach mal die hoch verschuldeten Länder erkennen. Aber da fehlt es den wohl an Grips. Und was die HSH Nordbank da macht ist doch völlig menschlich…bzw. natürlich. Frei nach dem einzig gültigen Gesetz „Der Stärkere frisst den Schwächeren“.

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