Hamburgs Schulen sind online

Noch nicht alle. Aber bald. Dafür sind Millionen-Investitionen vorgesehen.

Hamburgs allgemeinbildende Schulen sind bundesweit im Hinblick auf Online-Infrastruktur bereits jetzt mit am besten ausgestattet, wie eine aktuelle Telekom-Studie im Auftrag der Robert-Bosch-Stiftung bestätigt hat. Die Schulbehörde hat ein mehrstufiges Programm gestartet, um die WLAN-Infrastruktur weiter auszubauen, ein einheitliches Kommunikationsportal und E-Mail-Adressen für 17.000 Lehrkräfte zur Verfügung zu stellen. Dafür sind Investitionen von rund 10 Millionen Euro vorgesehen.

WLAN-Infrastruktur und Kommunikationsportal an Hamburgs Schulen

Hamburgs Schulen verfügen über rund 30.000 Unterrichts-PCs an den allgemeinbildenden Schulen.
Darüber hinaus ist die Netzwerk-Infrastruktur so ausgebaut worden, dass alle staatlichen Hamburger Schulen breitbandig an das städtische Glasfasernetz angebunden worden sind.
Die staatlichen allgemeinbildenden Schulen verfügen mittlerweile über 4.000 so genannte White Boards, also computergestützte interaktive Tafeln.

Um die Hamburger Schulen schrittweise mit WLAN auszustatten, hat die Schulbehörde ein mehrstufiges Programm gestartet:
Zurzeit wird sukzessive in den Lehrerzimmern aller staatlichen allgemeinbildenden Schulen WLAN eingerichtet. Mit Stand 23.1.2017 sind bereits 172 Schulen mit WLAN in den Lehrerzimmern ausgerüstet. Ende 2017 sollen alle rund 340 Schulen WLAN in den Lehrerzimmern haben.

Ebenfalls bis Ende 2017 sollen sämtliche rund 17.000 Lehrkräfte der allgemeinbildenden Schulen Zugang zu der neuen schuleigenen Kommunikationsplattform eduPort bekommen. Über eduPort können sich alle Lehrkräfte von überall her mit ihren eigenen Computern/Laptops/Smartphones in das schulische Datennetzwerk einloggen und auf diese Art und Weise zum Beispiel Unterrichtsmaterial austauschen und schulorganisatorische Fragen klären. Das Projekt eduPort sieht Investitionen von 3,5 Mio. Euro und dann laufende Kosten von 1,3 Mio. Euro pro Jahr vor.

Von 2018 bis 2019 sollen alle rund 120 weiterführenden staatlichen Schulen eine WLAN-Grundausstattung mit in der Regel 10 WLAN-AccessPoints pro Schule für ihre Unterrichtsräume bekommen. Die Investitionskosten belaufen sich auf knapp 4 Mio. Euro. Die danach entstehenden Wartungskosten auf knapp eine halbe Mio. Euro pro Jahr.

Danach können die staatlichen Grundschulen schrittweise mit WLAN ausgestattet werden. Dafür sind rund 2,5 Mio. Investitionskosten zu veranschlagen, die laufenden Kosten mit rund 0,3 Mio. Euro.

Hintergrund: eduPort
Alle allgemeinbildenden Schulen bekommen ein Lehrerzimmer im Internet: Dienstliche E-Mail-Adresse und Kommunikationsportal für rund 17.000 Lehrkräfte und Pädagogen

Hamburg führt als erstes Bundesland im Internet eine einheitliche Kommunikations-Plattform für alle allgemeinbildenden Schulen und ihre Beschäftigten ein. Alle rund 17.000 Pädagogen können künftig über eine eigene schulische E-Mail-Adresse sicher miteinander kommunizieren und Daten austauschen. Sie können im Internet ein „virtuelles Lehrerzimmer“ einrichten, dort Unterrichtsmaterial speichern, austauschen und weiterentwickeln oder Terminkalender ihrer Klasse oder Schule führen. Das Besondere: Die Beschäftigten können dafür ihre eigenen Smartphones, Laptops, Tablets oder Computer nutzen, zudem haben sie jederzeit und von jedem Ort der Welt Zugang zu der Plattform. „eduPort“ wird bis zum Sommer 2017 Schritt für Schritt an allen 337 staatlichen allgemeinbildenden Schulen eingeführt. Insgesamt stehen Investitionsmittel in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Digitale Endgeräte und Internet sind inzwischen feste Bestandteile des Schulalltags geworden.  Pädagogen und Schulbeschäftigte tauschen sich per E-Mail oder soziale Netzwerke über schulische Fragen aus, sie gestalten am Computer Arbeitsbögen und Unterrichtsmaterial, sie führen digitale Schul- oder Klassenterminkalender und nutzen das Internet als unbegrenzten Datenspeicher. Bislang werden dafür die privaten E-Mail-Adressen und die Angebote der gängigen Provider genutzt, bei denen E-Mail-Adressen eingerichtet, soziale Netzwerke und Datenspeicherdienste im Internet genutzt werden können. In der Regel erfüllen diese Angebote jedoch nicht die Anforderungen an den Datenschutz, sie sind anfällig für Spam und Missbrauch, zudem sind diese Angebote nicht immer passgenau auf die Bedürfnisse des Schulalltags ausgerichtet. Hierfür bietet die neue Schulplattform „eduPort“ künftig einfache, schnelle und praktische Lösungen.

Einfacher und sicherer Zugang zu E-Mail, Schulkalender und Stundenplänen
 „eduPort“ bietet für alle Beschäftigten der staatlichen Hamburger Schulen einen einfachen und sicheren Zugang zu einem dienstlichen E-Mail-Postfach, Schulkalendern und Stundenplänen. In einem virtuellen Lehrerzimmer können vielfältige Dateien für den Unterricht, die Teamarbeit oder schulische Abstimmungsprozesse gespeichert und ausgetauscht werden. So können beispielsweise jederzeit von allen Beteiligten sämtliche Protokolle von Fach- und Lehrerkonferenzen oder Stundenpläne eingesehen oder aktuelle Informationen über Projekte und Klassenarbeiten ausgetauscht werden. Fachschaften, Jahrgangsteams oder Arbeitsgruppen der Schule können zur besseren Kommunikation eigene Gruppen bilden. Überdies bietet „eduPort“ für alle Nutzer einen direkten Zugang zu den zahlreichen Unterrichtsmaterialien der Schulmediathek Hamburg.

Für die Nutzer ist „eduPort“ denkbar einfach zu handhaben, da keine spezielle Software installiert werden muss, sondern der Zugang über einen geschützten Bereich des Internets erfolgt. Schulsenator Ties Rabe: „Wir wollen allen Beschäftigten komplizierte Programmierungen ersparen und ihnen einen wirklich ganz einfachen Zugang mit den eigenen Geräten ermöglichen, damit „eduPort“ für alle ein echter Gewinn ist. Tatsächlich reichen künftig eine eigene neue Schul-E-Mail-Adresse und ein persönliches Passwort, um sich jederzeit bei „eduPort“ anzumelden.“

Sehr hohe Standards für Datenschutz und Datensicherheit
Trotzdem gelten sehr hohe Standards für Datenschutz und Datensicherheit, da das Portal beim gemeinsamen IT-Dienstleister der norddeutschen Bundesländer „Dataport“ gehostet wird. Beispielsweise laufen die Datenströme der Kommunikation zwischen schulischen Mitarbeitern oder auch Behörden nicht über das Internet, es werden zudem keine der üblichen Datenserver in Großrechenzentren im Ausland verwendet, sondern eigene Datenserver.

„eduPort“ ist Teil der von der Hamburger Schulbehörde eingeleiteten Digitalisierung von Schule, Schulverwaltung, Unterricht und Lernprozessen. Die Plattform wurde aus der Grundversion „Logineo“ weiterentwickelt, die zuvor im Rahmen des Hamburger Pilotversuchs „Start in die nächste Generation“ in sechs Hamburger Schulen getestet wurde. Diese Erfahrungen sowie die Erfahrungen einer ähnlichen Pilotphase in Nordrhein-Westfalen wurden genutzt, um „Logineo“ an die Hamburger Bedürfnisse anzupassen und zu „eduPort“ weiterzuentwickeln.

eduPort wird schrittweise eingeführt – sehr hohes Interesse an den Schulen

 Um Schule und Beschäftigte gut vorzubereiten und das Projekt sorgfältig begleiten zu können, soll die neue Plattform ab dem Sommer Schritt für Schritt in zehn Wellen an jeweils in 30 bis 40 Schulen eingeführt werden. Flankierend stehen Experten den Schulen zur Seite, überdies sind weitere Informationsveranstaltungen geplant. Das Interesse ist groß. Bei der ersten Informationsveranstaltung waren 150 Schulen mit über 300 Teilnehmern vertreten, weit mehr als erwartet.

Das Portal ist modular ausgelegt, so können später weitere Anwendungen ergänzt werden. „eduPort“ ist seit November 2016 durch eine neue Schulverwaltungssoftware ergänzt worden, die unter anderem Module für Schülerdaten, Unterrichtsplanung, Vertretungsunterricht, Noten und Zeugnisse beinhalten wird. Hamburgs Schulen können so wie alle modernen Unternehmen sämtliche Prozesse von der Unterrichtsvorbereitung über die Aktenführung bis hin zur Zeugniserstellung über Computer organisieren.

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