Hamburger Krankenhausspiegel ist gescheitert

Zum 30.06.2010 ziehen sich wichtige Beratungseinrichtungen aus dem gemeinsamen Projekt „Hamburger Krankenhausspiegel“zurück. Ärztekammer Hamburg, AOK Rheinland/Hamburg, BARMER GEK, Patienten-Initiative e.V., Techniker Krankenkasse und Verbraucherzentrale Hamburg beenden ihre Beteiligung am Hamburger Krankenhausspiegel.

Im Hamburger Krankenhausspiegel legen fast alle Hamburger Kliniken ihre Behandlungsqualität offen. Interessierte können sich in diesem Internetportal über die Qualitätsergebnisse ausgewählter Therapieverfahren in laienverständlicher Sprache informieren. Die Organisationen bedauern ihren Rückzug, da das ursprüngliche Konzept durch eine funktionierende Zusammenarbeit von Krankenhäusern, Krankenkassen und Patientenorganisationen überzeugte und erkennbar neutral war.

Seit die Krankenhäuser jedoch allein durch die HKG Health Services GmbH vertreten werden, funktionierte das Miteinander nicht mehr reibungslos. Eine von der HKG Health Services GmbH offenkundig angestrebte veränderte Ausrichtung des Hamburger Krankenhausspiegels stimme zudem nicht mehr mit den ursprünglichen gemeinsamen Zielen überein, ein neutrales, umfassendes und innovatives Patienteninformationsportal zu schaffen und weiterzuentwickeln. An einem Internetportal, dass sich lediglich auf die Darstellung überwiegend unkritischer Qualitätsergebnisse von Hamburger Krankenhäusern beschränken soll, konnten und wollten sich die ausscheidenden Organisationen aber nicht beteiligen.

Auch sei die von den Partnern angestrebte Weiterentwicklung des Hamburger Krankenhausspiegels wie die Öffnung für weitere Sektoren des Gesundheitswesens und gemeinsame Patienten-Befragungen unrealistisch geworden.

Die Beratungseinrichtungen betonen, dass sich ihre Kritik ausdrücklich nicht gegen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der einzelnen Kliniken und die mit der Durchführung des Internetportals beauftragte Agentur impressum richte, mit denen stets eine professionelle, kreative und vertrauensvolle Zusammenarbeit möglich war.

Ob der Hamburger Krankenhausspiegel künftig noch weiterentwickelt oder nur ein Schattendasein führen werde, liege jetzt allein in den Händen der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft und ihrer Service GmbH. Gescheitert sei er jedoch als gemeinschaftliches Projekt von Krankenhäusern, Krankenkassen und Patientenorganisationen. Dies sei als Rückschritt zu werten, weil gerade die breite Trägerschaft die besondere Qualität des Hamburger Krankenhausspiegels darstellte.

Informationen suchenden Patientinnen und Patienten sowie ihren Angehörigen geben die Krankenkassen, die Patientenberatung von Ärztekammer und Kassenärztlicher Vereinigung, die Patienten-Initiative e.V. oder die Verbraucherzentrale Hamburg gern Auskunft über die
Leistungen der Hamburger Krankenhäuser.

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