Hamburger Arbeitsmarkt schwächelt

Während bundesweit ein Rückgang der Arbeitslosigkeit auch im Vergleich zum Vorjahresmonat eingetreten ist, ist die Arbeitslosigkeit in Hamburg nur im Vergleich zum Februar 2010 gesunken. Im Vergleich zum Krisenmonat März 2009 ist sie erneut um 3,8% gestiegen.

Zu den heute veröffentlichten Zahlen zum Hamburger Arbeitsmarkt im März erklärt die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion Hamburg Elke Badde: „Für Hamburg kann von einer Entwarnung keine Rede sein. Ich fordere den Senat auf, alle Anstrengungen zu unternehmen, um Anreize für neue Arbeitsplätze zu schaffen und die Menschen in Arbeit zu bringen.“

Der Rückgang der Arbeitslosigkeit um 2,1% im Vergleich zum Februar ist auf die Frühjahrsbelebung zurückzuführen. Das leichte Absinken der Zahl auf jetzt 81.865 Arbeitslose kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Vergleich zu Oktober 2008 über 10.000 Menschen mehr in Hamburg von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Wie stark der Arbeitsmarkt in Hamburg immer noch von der Krise geprägt ist, zeigt auch der Anstieg gegenüber dem März 2009 um 3,8%. In Altona stieg dieser Wert sogar um 9,2%.

Elke Badde führt weiterhin aus: „Im Januar haben wir erstmals die Zahl von 80 000 Arbeitslosen überschritten. Mit 81.865 Arbeitslosen im März und einer Quote von 8,9% befinden wir uns immer noch auf einem hohen Niveau. Ich fürchte, dass dies noch nicht das Ende der Fahnenstange ist. Ich fordere den Senat auf, insbesondere die am stärksten betroffenen Gruppen wie Ausländer und über 50 jährige weiterhin besonders stark im Fokus zu haben. Dabei muss man sich von der Sichtweise des kurzfristigen Integrationserfolges lösen. Wir brauchen verschiedene Maßnahmen: kurzfristige, um Menschen wieder an Arbeit heranzuführen, Qualifikationsmaßnahmen, um langfristig die Vermittelbarkeit zu erhöhen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und längerfristige öffentlich-finanzierte Beschäftigungen im sozialen Arbeitsmarkt, um Menschen mit besonderen Benachteiligungen eine sinnstiftende Tätigkeit für die Gemeinschaft zu ermöglichen. Letztere dürfen dann nicht am Integrationserfolg gemessen werden.“

Zwei Drittel (67%) der Hamburger Arbeitslosen fallen unter das das SGB II und werden damit von den Jobcentern betreut. „Umso wichtiger ist es nunmehr, den auf Bundesebene gefundenen Kompromiss zur Organisation der Arbeitsverwaltung sehr sorgfältig auf Landesebene umzusetzen. Daher darf der Senat nicht kurzsichtigen Organisationsüberlegungen folgen, sondern muss im Hinblick auf viele Aspekte, insbesondere aber im Hinblick auf die Qualität der Betreuung für die Leistungsempfänger, abwägen, worin die beste Lösung für Hamburg liegt. Für organisatorische Veränderungen wäre es im Übrigen erforderlich, eine2/3-Mehrheit im Parlament herbei zu führen,“ so Elke Badde abschließend.

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