Hamburger Appell für gesetzliche Personalbemessung

Zukunft der Krankenhäuser – Personal, Qualität, Finanzierung: Anforderungen an Hamburger Krankenhäuser und ihre Interessenvertretungen – so lautete der Titel der gestrigen Fachkonferenz der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) an der 75 Interessenvertreter und –Vertreterinnen aus 22 Hamburger Krankenhäusern und Krankenhausbetrieben teilnahmen. In einem Hamburger Appell für eine gesetzliche
Personalbemessung fordern sie eine Umsetzung der Eckpunkte der Bund-Länder-AG zur Krankenhausreform.

ver.di fordert eine gesetzliche Personalbemessung und damit die Sicherstellung qualitativer Standards als Voraussetzung für das Erbringen bestimmter Leistungen. Von den Hamburger Krankenhausarbeitgebern verlangt ver.di die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zum Arbeits- und Gesundheitsschutz und den Abbau von Leiharbeit und Werkverträgen.

Mit einem Personalcheck hat ver.di bereits 2013 festgestellt, dass in den Hamburger Krankenhäusern 4.200 Stellen fehlen. „Seitdem hat sich an der Personalquote in den Hamburger Krankenhäusern nichts verbessert“, so Hilke Stein, Fachbereichsleiterin für den Bereich Gesundheit und Soziales.

„Die Leistungen in den Kliniken sind gestiegen, die Personalzahlen nicht. Der Druck auf das Personal steigt, die Qualität der Versorgung sinkt. Personal kostet – Personalmangel kostet
Leben.“

„Wenn „Gute Arbeit“ nicht zum Markenzeichen in Hamburgs Krankenhäusern wird, braucht sich niemand zu wundern, wenn sich immer mehr junge Menschen von diesem Beruf abwenden, oder sich von Anfang an dagegen entscheiden.“

Die Arbeitsbelastung in den Kliniken zu senken, gehört zu den Hauptaufgaben, wenn man möchte, dass Menschen in diesen anspruchsvollen Berufen gesund das Rentenalter erreichen und Pflegeberufe zukünftig für junge Menschen attraktiv sind.

Das Eckpunktepapier der Bundesregierung begrüßt ver.di als Schritt in die richtige Richtung, es kommt jedoch jetzt auf die Ausgestaltung an, damit am Ende tatsächlich und nachprüfbar auch mehr Personal in den Kliniken ankommt.

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