„Hamburg muss die Türen öffnen“

Die Bildungsgewerkschaft GEW fordert bessere Bedingungen für Studierende und Lehrkräfte mit Migrationshintergrund an der Universität Hamburg.

„Hamburg muss auf vielen Ebenen die Türen öffnen für Menschen mit Migrationshintergrund. Das gilt speziell auch für den Bereich Hochschule“, unterstreicht Margret Bülow-Schramm, Referatsleiterin bei der GEW Hamburg, mit Blick auf die Regelungen für die Lehramtsstudiengänge an der Universität Hamburg. So passten die geplanten Prüfungsordnungen für die Bachelorabschlüsse der Lehramtsstudiengänge nicht zu dem vom Senat ausgerufenen Ziel, mehr junge Menschen als bisher zu einem Hochschulabschluss zu bringen. „Der Fachbereich Erziehung, Psychologie und Bewegungswissenschaften benötigt mehr Ressourcen, mehr (Junior)professuren und die Sicherheit, dass der Senat sein Handlungskonzept zur Integration von Zuwanderern ernst nimmt,“ so Bülow-Schramm.

Die Referatsleiterin erinnert an das Handlungskonzept vom 19. Dezember 2006: Wenn der Senat mehr SchülerInnen mit Migrationshintergrund in Hamburg zu Schul- und Hochschulabschlüssen bringen wolle, müsse er auch die Schätze der jungen Menschen anerkennen. Dazu gehöre vor allem auch die Mehrsprachigkeit – sie müsse auch in der Ausbildung und im Studium berücksichtigt und gewürdigt werden.

Im ersten Schritt müsse der Senat und das Präsidium der Universität, so Bülow-Schramm, mindestens eine Juniorprofessur pro Unterrichtsfach als notwendige Ressource zum Erhalt der Unterrichtsfächer an der Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungs-wissenschaft (EPB) bereit stellen.

Bislang gibt es für die Unterrichtsfächer Arbeitslehre/Technik, Griechisch, Latein, Russisch und Türkisch in der Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft keine angemessene Didaktik. Eine Professur oder Juniorprofessur ist für diese Fachdidaktiken im Struktur- und Entwicklungsplan der Universität Hamburg (SteP 2010) bislang nicht vorgesehen. So werden derzeit alle Aufgaben im Fachbereich auf semesterweise bestellte Lehrbeauftragte abgewälzt – mit inakzeptablen Folgen für die Kontinuität der Lehre und die Planbarkeit von Prüfungen.

Die GEW fordert außerdem – wie im Handlungskonzept vorgesehen -, die Zeugnisnote in der Herkunftssprache als versetzungs- bzw. abschlussrelevant anzuerkennen. Außerdem müsse die Lehrerbildung im Bereich Umgang mit kultureller Heterogenität verbessert werden. Schülerinnen müssten mehr als bisher im Unterricht und im Schulleben für andere Kulturen, Religionen und Traditionen sensibilisiert werden.

Die Bildungsgewerkschaft GEW wird einen Meinungsaustausch mit den Vertretern und Vertreterinnen der Herkunftsländer initiieren, um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund an wichtigen Fragen der Bildungspolitik voranzutreiben.

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