Hamburg: Lebensgefährlicher Staub

STAUB.jpegDie Feinstaub-Belastung Hamburgs wird immer schlimmer, aber der Senat tut nichts dagegen. Gerade wurden am Messpunkt Habichtstraße zum 35. Mal die Feinstaub-Grenzwerte überschritten. Die GAL fordert, Hamburg innerhalb des Rings 2 zur Umweltzone zu deklarieren – so, wie z.B. Stockholm, Göteborg und demnächst München dies tun.

STAUB.jpegMit der 35. Überschreitung des zulässigen Tages-Höchstwerts für Feinstaub an der Messstation Habichtstraße hat Hamburg auch dieses Jahr wieder die Vorgaben der EU-Feinstaubrichtlinie verletzt – und das lange vor Beginn der kalten Jahreszeit, die erfahrungsgemäß weitere Überschreitungstage mit sich bringen wird. Neun der zwölf Hamburger Messstationen haben dieses Jahr schon mehr Überschreitungs-Tage registriert als im ganzen Jahr 2005. Die GAL fordert daher eine innerstädtische Umweltzone.

Christian Maaß, umweltpolitischer Sprecher der GAL-Bürgerschaftsfraktion, konstatiert das völlige Versagen von Umweltsenator Freytag: „Die Situation für die Menschen in der Habichtstraße und für Hamburg insgesamt hat sich nicht verbessert, sondern verschlimmert. Feinstaub kostet jedes Jahr tausende Menschen die Gesundheit. Die Untätigkeit des Senats ist lebensgefährlich, insbesondere für die Anwohner von Hauptverkehrsstraßen.“

GAL-Verkehrsexperte Jörg Lühmann ergänzt: „Der Senat hat mit seinem 39-Punkte-Plan versucht, Verkehrsbeschleunigung als Umweltschutz zu verkaufen. Dass das nichts bringen würde, war abzusehen. Wirksame Maßnahmen sind lange überfällig. Das heißt auch, dass umweltfreundliche Verkehrsmittel wie das Fahrrad und Zu-Fuß-Gehen gefördert werden müssen – an der Habichtstraße werden diese Verkehrsarten jedoch gezielt ausgebremst.“

Die beiden Grünen fordern vom Senat, die Innenstadt innerhalb und einschließlich des Ring 2 zur Umweltzone zu erklären. Lühmann und Maaß: „Wir wollen die Dreckschleudern aus der Innenstadt verbannen. Dieselfahrzeuge ohne moderne Technik müssen aus der Stadt ausgesperrt werden. Das würde die Umwelt spürbar entlasten. Für Autobesitzer entsteht ein Anreiz, Russfilter nachzurüsten oder auf emissionsarme Fahrzeuge umzusteigen.“

Der positive Umwelteffekt von Umweltzonen ist durch die Erfahrungen anderer europäischer Städte wie Stockholm oder Göteborg belegt; ebenso, dass der Wirtschaftsverkehr dadurch nicht beeinträchtigt wird. München wird seine Innenstadt ab Oktober als Umweltzone ausweisen, die Stadt erwartet, dass dadurch die Feinstaubbelastung um 20 Prozent zurückgeht.

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