„Hamburg kann von Dänemark lernen“

DÃ?NENFAHNE.jpegHamburgs DGB-Vorsitzender Erhard Pumm, zur Zeit mit dem Wirtschaftssenator auf Reisen in Dänemark, zieht Zwischenbilanz: „Gründliche Aus- und Weiterbildung, echte Förderung von Arbeitslosen – Hamburg kann von Dänemark lernen!“

Nach dem Besuch der Kammern, des Arbeitgeberverbands und des Ministers für
Arbeit in Kopenhagen zieht Erhard Pumm, Vorsitzender des DGB Hamburg ein
positives Zwischenfazit: „Wir bekommen hier sehr interessante Eindrücke
vermittelt. In mancher Hinsicht kann Deutschland, auch Hamburg, von dänischer
Arbeitsmarktpolitik lernen.“

So sei es auffällig, dass Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften in Dänemark
stark bestrebt seien, Probleme im Konsens anzugehen und gemeinsam
pragmatische Lösungen zu suchen – häufig mit Erfolg. Der Sozialstaat
funktioniere im Nachbarland besser, die Arbeitslosenquote sei deutlich
geringer und die Leistung für Arbeitslose besser.

„Hier ist der Begriff ,Förderung‘ kein bloßes Schlagwort, sondern man füllt
es konkret mit Inhalt. In Gesprächen und Übereinstimmung mit Arbeitslosen
findet man die Kompetenzen heraus und darauf aufbauend passgenaue Angebote
und Qualifizierungen, die den Weg zurück auf den Arbeitsmarkt beschleunigen“,
so Erhard Pumm. „Auch für die Aus- und Weiterbildung junger Leute und
Erwachsener wird mehr getan: Entgegen des deutschen Trends zur Ausbildung
,light‘, also immer kürzeren Ausbildungsgängen, erlernen dänische Jugendliche
ihren Beruf vier Jahre im dualen System, um auf die Herausforderungen der
Globalisierung vorbereitet zu sein. Und erwachsene Arbeitnehmer kommen
regelmäßig und viel häufiger als in Deutschland in den Genuss von beruflicher
Weiterbildung, um am Ball bleiben zu können. Der Beschäftigungsgrad in
Dänemark ist vielleicht nicht zuletzt deshalb bei beiden Geschlechtern
deutlich höher als in Deutschland.“

Als sehr positiv bewertet Hamburgs DGB-Vorsitzender auch die Tatsache, dass
in Dänemark ausnahmslos alle Studierenden Bafög erhalten – „so entsteht kein
Mangel an Hochqualifizierten, und auch Kinder aus sozial schwächeren Familien
haben die Chance auf eine Hochschulausbildung.“

Kurzer Hintergrund:
– In Dänemark müssen alle Unternehmen Mitglied sein im Arbeitgeberverband
– Der gewerkschaftliche Organisationsgrad beträgt 80 Prozent
– Freiwillige Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosenkasse ist über die
Gewerkschaften organisiert. Arbeitgeber beteiligen sich nicht daran, zahlen
aber höhere Steuern

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