Hamburg ist bunt, nicht braun

Mehr als 200 Erstunterzeichner haben sich in einer „Hamburger Erklärung“ gegen den geplanten Aufmarsch von Rechtsextremen am 2. Juni in der Hansestadt zu Wort gemeldet. Das Spektrum reicht von den Gewerkschaften, Kirchen, Kultur, Sport, Politik und Vereinen bis zu Künstlern wie Nina Petri, Jan Delay und Rolf Becker.

Damit ist ein breites gesellschaftliches Bündnis gegen Neonazis und Rassismus entstanden. Die Unterzeichner rufen zu Protestaktionen gegen den geplanten Aufmarsch von Rechtsextremen am 2. Juni in der Hansestadt auf.

Bürgermeister Olaf Scholz hat eine Kundgebung am 2. Juni 2012, 11.00 Uhr, Rathausmarkt, angemeldet.

Der Aufruf:

Hamburg bekennt Farbe für Demokratie, Toleranz und Vielfalt!

Am Sonnabend, 2. Juni 2012, wollen Neonazis aus ganz Deutschland ihre bundesweit größte Demonstration des Jahres in Hamburg abhalten.

In unserer weltoffenen Stadt können wir das nicht hinnehmen und zeigen: Hamburg ist bunt – nicht braun!

Wir stehen für Demokratie, Toleranz, Vielfalt, Zivilcourage und einen respektvollen Umgang miteinander. In diesem Sinne wollen Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz, Vertreterinnen und Vertreter von Bürgerschaft und Senat, Handels- und Handwerkskammer, des Sports, von Gewerkschaften, Kirchen, Religionsgemeinschaften und Migrantenorganisationen sowie zivilgesellschaftlichen Verbänden und Vereinen gemeinsam mit allen Hamburgerinnen und Hamburgern im wahrsten Sinne des Wortes Farbe bekennen:

Kommen Sie am Sonnabend, 2. Juni 2012, ab 11 Uhr auf den Rathausmarkt und zeigen Sie, wie bunt Hamburg ist. Es erwarten Sie ein Bühnenprogramm für Jung und Alt, spannende Informationen sowie eine farbenfrohe und bewegende Mitmach-Aktion um 12 Uhr, in der die Hamburgerinnen und Hamburger ihren Rathausmarkt so bunt werden lassen wie ihre Stadt.

Engagieren Sie sich für unsere Stadt und lassen Sie uns gemeinsam zeigen: WIR sind Hamburg! Jeder und jede Dritte in unserer Stadt hat Wurzeln in einem anderen Land. Hamburg wird durch diese Vielfalt bereichert – mit frischen Ideen, neuen Sichtweisen, viel Engagement. Niemand soll hier in Angst leben müssen. Dafür sollten alle Hamburger Bürgerinnen und Bürger – auch und gerade nach den schrecklichen Morden des „Nationalsozialistischen Untergrunds NSU“ – ein klares Signal setzen.

Am 2. Juni 2012 zeigt Hamburg:
Wir gehören zusammen und stehen füreinander ein.

Erstunterzeichner dieses Aufrufes sind:
 Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, Carola Veit
 Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Olaf Scholz
 Alevitische Gemeinde Hamburg e.V., Vorstand Hüseyin Kayaturan
 Alevitische Gemeinden zu Norddeutschland e.V., Vorsitzender Cengiz Orhan
 Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege – AGFW Hamburg, Geschäftsführer Michael Edele
 CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Fraktionsvorsitzender Dietrich Wersich
 Deutscher Beamtenbund Hamburg – dbb, Vorsitzender Rudolf Klüver
 Deutscher Gewerkschaftsbund Hamburg – DGB, Vorsitzender Uwe Grund
 DIE LINKE – Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Fraktionsvorsitzende Dora Heyenn
 DITIB Nord – Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion e.V., Vorsitzender Dr. Zekeriya Altuğ
 FDP-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Fraktionsvorsitzende Katja Suding
 GAL-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Fraktionsvorsitzender Jens Kerstan
 Handelskammer Hamburg, Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Hans-Jörg Schmidt-Trenz
 Handwerkskammer Hamburg, Präsident Josef Katzer
 Hamburger Sportbund – HSB, Präsident Günter Ploß
 Interkulturelles Migranten Integrationscenter – IMIC e.V., Sylvaina Gerlich
 Jüdische Gemeinde Hamburg, Vorstand Dr. Ulrich Lohse
 Nordelbische evangelisch-lutherische Kirche, Bischöfin Kirsten Fehrs
 Römisch-katholisches Erzbistum Hamburg, Erzbischof Werner Thissen
 SCHURA – Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg e.V., Vorstandsvorsitzender Mustafa Yoldaş
 SPD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Fraktionsvorsitzender Dr. Andreas Dressel
 Türkische Gemeinde für Hamburg und Umgebung e.V. – TGH, Vorsitzender Hüseyin Yilmaz
 VIKZ – Verband der Islamischen Kulturzentren e. V., Regionsleiter Hayri Ergin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.